Weltcup-Rückkehr

Hirscher-Wildcard: Neureuther hat klare Meinung

Marcel Hirscher kehrt in den Ski-Weltcup zurück. Eine neue Wildcard-Regelung löste zuletzt Kritik aus. Doch Felix Neureuther verteidigte diese.

Sport Heute
Hirscher-Wildcard: Neureuther hat klare Meinung
Ski-Star Marcel Hirscher kehrt in den Weltcup zurück, Felix Neureuther ist begeistert.
Gepa

Nach fünf Jahren will es der achtfache Ski-Gesamtweltcupsieger noch einmal wissen. Hirscher kehrt mit seiner eigenen Skimarke Van Deer auf die große Wintersport-Bühne zurück – allerdings nicht mehr als ÖSV-Fahrer, sondern als Niederländer, dem Heimatland seiner Mutter.

Schon in drei Wochen könnte es soweit sein. Da startet der Ski-Weltcup mit dem traditionellen Gletscher-Riesentorlauf in Sölden in die neue Saison. Und Hirscher könnte an den Start gehen, sofern sich der Salzburger, der zuletzt krank war, auch dazu bereit fühlt. Der 35-Jährige erhielt nämlich vom Ski-Weltverband FIS eine neu eingeführte Wildcard, die es Hirscher ermöglicht, mit der Nummer 31 an den Start zu gehen.

Die Karriere von Marcel Hirscher in Bildern

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    Marcel Hirscher ist der Gesamtweltcup-Rekordsieger. Acht Mal in Folge gewann der Annaberger die große Kristallkugel - öfter als jeder andere. Hier ein Streifzug durch die Karriere des Ski-Superstars.
    Marcel Hirscher ist der Gesamtweltcup-Rekordsieger. Acht Mal in Folge gewann der Annaberger die große Kristallkugel - öfter als jeder andere. Hier ein Streifzug durch die Karriere des Ski-Superstars.
    (Bild: GEPA-pictures.com)

    Hirscher-Start dank Wildcard-Regel

    Die Wildcard-Regelung wurde auf Initiative der Athletenvertretern Verena Stufer und Leif Kristian Nestvold Haugen eingeführt, Hirscher ist der erste Profiteur davon. Deshalb musste der nun für die Niederlande startende Ski-Star auch kein FIS-Rennen während des Schneetrainingslagers in Neuseeland bestreiten, war nicht darauf angewiesen, FIS-Punkte zu sammeln. Mittlerweile adaptierte der Ski-Weltverband die Wildcard-Regel, die Sonder-Starterlaubnis muss nun für jedes Rennen einzeln erteilt werden und ist auf 20 Rennen pro Saison begrenzt. Für Sölden hat der Annaberger die Starterlaubnis aber bereits erhalten.

    Das löste aber freilich nicht nur Begeisterung aus. Vonseiten der Athleten kam teils heftige Kritik. So auch zuletzt von Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt aus der Schweiz. "Ich finde es nicht unbedingt eine gute Sache, es wäre auch spannend gewesen, wenn er eine höhere Startnummer gehabt hätte. Die ganze Saison mit dieser Nummer finde ich nicht unbedingt fair gegenüber den jungen Athleten", meinte der Schweizer, der aber betonte: "Direkt stören tut mich die Entscheidung jedoch nicht."

    Neureuther für die Wildcard-Regel

    Am Rande der "Lotterien Sporthilfe Gala" in Wien äußerte sich nun auch der Ex-Weltcupläufer und gute Hirscher-Kumpel Felix Neureuther zur Wildcard-Diskussion. Und vertrat da eine klare Meinung. "Ich finde es extrem wichtig und gut, weil der Sport dadurch komplett neue Möglichkeiten bekommt. Unabhängig davon, ob sie Marcel Hirscher bekommt oder jemand anderer. Es kommen ja ohnehin nur wenig ernsthaft für eine Wildcard infrage", meinte der ehemalige Weltklasse-Läufer im Slalom gegenüber "Laola 1". Damit sprach der Bayer an, dass eine derartige Wildcard nur an Ski-Stars, die Olympiasieger, Weltmeister oder Kristallkugel-Gewinner und zumindest zwei Saisonen pausierten, vergeben werden könnte.

    "Man kennt es ja von anderen Sportarten, die Leute wollen ihre alten Heroes noch sehen. Ich würde es lieben, den einen oder anderen von der alten Generation nochmal am Start zu sehen", meinte Neureuther weiter, nannte dann Aksel Lund Svindal, Ted Ligety, sowie Ikonen wie Alberto Tomba, Hermann Maier und Ingemar Stenmark. "Ich würde es mir anschauen", so der Deutsche.

    Das machen die Ex-ÖSV-Stars heute

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      Das machen die Ex-ÖSV-Stars heute. Österreichs größte Ski-Legenden im Ruhestand.
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      Kritik, dass junge Fahrer benachteiligt werden, wollte Neureuther nicht gelten lassen. "Es ist im Grunde egal, ob einer dann eine oder zwei Nummern weiter hinten startet", erklärte der 40-Jährige. Letztendlich sei die Wildcard-Regelung "ein Schritt in die richtige Richtung", um den Skisport besser vermarkten zu können.

      "Einfach nur positiv für den Sport"

      Das Hirscher-Comeback finde Neureuther selbst "absolut genial". Jeder würde spekulieren, "wie er jetzt drauf ist. Alleine das macht es schon speziell. Es ist einfach nur positiv für den ganzen Sport", unterstrich der 40-Jährige. Was dem Salzburger zuzutrauen sei, darauf wollte sich Neureuther nicht festlegen. "Das Körperliche hat er super im Griff. Beim Rest braucht er Zeit, die muss man ihm letzten Endes auch geben", meinte der Deutsche. "Man sollte das am Anfang auch gar nicht so überbewerten, wenn er vielleicht nicht gleich vorne dabei ist. Aber wenn man es einem zutrauen kann, dann ist es Marcel Hischer, sonst würde ich es absolut niemandem zutrauen", stellte der Sieger von 13 Weltcuprennen klar.

      Auf den Punkt gebracht

      • Marcel Hirscher kehrt nach fünf Jahren in den Ski-Weltcup zurück und erhält eine Wildcard, die ihm den Start mit der Nummer 31 ermöglicht, was gemischte Reaktionen auslöst
      • Während der Schweizer Marco Odermatt die Regelung als unfair gegenüber jungen Athleten kritisiert, verteidigt Felix Neureuther die Entscheidung und betont die positiven Auswirkungen auf den Sport
      red
      Akt.