Neue Zahlen enthüllt
Hilferuf der Schulen – schon 320 Deutsch-Lehrer fehlen
Die Situation an unseren Schulen ist dramatisch. Neue Zahlen aus Oberösterreich zeigen nun das ganze Ausmaß des Lehrermangels.
Es sind besorgniserregende Zahlen, die das Bildungsressort in Oberösterreich nun veröffentlicht. Insgesamt fehlen derzeit in den Mittelschulen im Land 1.250 Pädagogen. Besonders schlimm ist die Situation gerade im Deutsch-Unterricht. Dafür fehlen 320 Lehrer. In Mathe sind es 250 Pädagogen, in Informatik 230 und für den Turnunterricht 450 Lehrer.
Weitere Zahlen: In Chemie fehlen 37 Lehrer, in Physik 114. Insgesamt fehlen derzeit 1.250 Pädagogen. Aus vielen Schulen gibt es schon verzweifelte Hilferufe, weil die Situation für die übrig gebliebenen Lehrkräfte immer schwieriger wird. In Wien flüchten sich viele Pädagogen schon regelrecht in andere Berufe.
Das zeigt eine aktuelle Anfragebeantwortung, die das zuständige Ressort von LH-Stv. Christine Haberlander am Montag via "OÖN" publik gemacht hat. Gestellt hat die Frage nach dem Lehrermangel wie jedes Jahr SPÖ-Klubchefin Sabine Engleitner-Neu.
Haberlander zeigt sich angesichts der Zahlen "sorgenvoll". Ein Mitgrund für den extremen Mangel in OÖ sei die hohe Teilzeitquote hierzulande. Eine Aufstockung der Stunden würde viel bringen, auch das Image des Lehrerberufes müsse man verbessern.
SPÖ übt scharfe Kritik an Haberlander
Engleitner-Neu übt gegenüber "Heute" scharfe Kritik an der Bildungslandesrätin: "Einmal mehr versucht Haberlander – die über das größte Ressort im Land Oberösterreich verfügt – ihre politische Verantwortung abzuschieben". Sie sei völlig untätig beim Bewältigen des Lehrermangels.
"Wo sind ihre konkreten Angebote für Junglehrkräfte, die aus Oberösterreich immer noch nach Salzburg pendeln müssen? Wo sind ihre Angebote an die hunderten von Lehrkräften, die mit Abschlägen in die Pension flüchten?", so der Vorwurf. Sorgenvolle Blicke würden da nicht ausreichen.
Vorschlag der SPÖ: Anstatt Studierende für Fächer wie Deutsch, Englisch, Geografie und Sport nach Salzburg pendeln zu lassen, sollten Lehrveranstaltungen auch in Linz angeboten werden. "Ein Lehrender reist nach Linz, statt hunderten Studierenden, die nach Salzburg pendeln müssen".
Außerdem müsse man die Rahmenbedingungen attraktiver machen: "Wenn hunderte Lehrkräfte fehlen und gleichzeitig mehrere hundert in Oberösterreich mit Abschlägen frühzeitig in Pension gehen, dann ist Haberlander als zuständige Personalbewirtschafterin dafür auch verantwortlich!"