Integrationsmonitor

Hier wohnen in Wien die meisten Migranten

Die meisten Menschen mit Migrationshintergrund leben außerhalb des Wiener Gürtels, zahlen mehr Miete für weniger Platz. Das sind die buntesten Bezirke

Thomas Peterthalner
Hier wohnen in Wien die meisten Migranten
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr mit den Studienautorinnen Leila Hadj Abdou (l.) und Katharina Zahradnik-Stanzel.
Sabine Hertel

Schon mehr als die Hälfte der Wienerinnen und Wiener haben auf die eine oder andere Art einen Migrationshintergrund. Das wurde nun im neuen Integrationsmonitor 2023 der Stadt Wien bekannt gegeben. "51 Prozent der Wiener Bevölkerung besitzen entweder nicht die österreichische Staatsbürgerschaft, wurden im Ausland geboren oder haben zwei im Ausland geborene Eltern", heißt es in dem Bericht – untersucht wurde der Zeitraum Mitte 2021 bis Mitte 2022. Zwei Drittel aller Migranten, die nach Österreich kommen, bleiben auch in Wien. "Einwanderung ist ein städtisches Phänomen", so die Studienautorinnen Leila Hadj Abdou und Katharina Zahradnik-Stanzel bei der Präsentation im Wiener Rathaus. In allen Bezirken Wiens beträgt der Anteil von Menschen ausländischer Herkunft über 30 Prozent.

Im letzten Jahr kamen viele Menschen aus der Ukraine nach Wien.
Im letzten Jahr kamen viele Menschen aus der Ukraine nach Wien.
Stadt Wien

"Integrationsmythen widerlegt"

"Der Integrations- und Diversitätsmonitor widerlegt nicht nur Integrationsmythen, sondern bietet der Politik auch konkrete und faktenbasierte Ansatzpunkte, um die Herausforderungen einer wachsenden und diversen Stadt erfolgreich zu meistern", sagt dazu Vizebürgermeister und Integrations-Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos). 

Fünfhaus auf Platz 1

Wien ist eine bunte Stadt. Die meisten Menschen mit Migrationshintergrund leben in Wien im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus (55,1 Prozent), gefolgt von Brigittenau (54,2), Favoriten (53,5) und Margareten (52,1). Die wenigsten Menschen mit ausländischen Wurzeln leben in Hietzing (32 Prozent), Liesing (33,9), Wien-Donaustadt (36,6) und Währing (38). Im Vorjahr 2022 zogen 108.443 Menschen ausländischer Herkunft nach Wien, 51.341 nicht einheimische Personen wanderten ab. Wenig überraschend flüchteten sehr viele Menschen vor dem Krieg in der Ukraine nach Wien. 

Höhere Miete, weniger Platz

Menschen mit Migrationshintergrund brennen laut Integrationsmonitor im Durchschnitt mehr für die Miete als Einheimische – und haben im Gegensatz zum höheren Preis weniger Platz zur Verfügung. Im Durchschnitt sind es 28 Quadratmeter pro Person. Einheimische haben im Schnitt 43 Prozent zur Verfügung. 57 Prozent der Gemeindebau-Bewohner haben auf verschiedenste Art einen Migrationshintergrund. Am häufigsten leben Menschen ausländischer Herkunft außerhalb des Gürtels in Wien. 

Wiener Bevölkerung (o.) und Personal der Stadt Wien (u.) nach Herkunft.
Wiener Bevölkerung (o.) und Personal der Stadt Wien (u.) nach Herkunft.
Stadt Wien

Wiener mit ausländischer Herkunft aus den "Efta"-Staaten Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen bzw. aus alten EU-Staaten wohnen hingegen öfter in zentrumsnahen Gebieten mit einer hohen Wohnqualität. Auch hier gibt es also eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft". 

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