Tierisches Großstadttreiben
Hier wird in Wien durch den Regen gewandert
Achtung im Prater, beim Bisamberg, an der Rosentalstraße, der Amundsenstraße, der Mauerbachstraße oder der Sophienalpenstraße - Amphibien wandern.
Ob man es glauben mag, oder nicht, aber auch in einer Großstadt wie Wien tummelt sich eine Vielzahl von Amphibien, die zurzeit alle nur eines im Kopf haben: Zurück zum Ursprung! Auf ihrer gefährlichen Wanderung zu den Laichplätzen werden die naturgeschützten Tiere leider nur zu oft Opfer von schnellen Autos und unachtsamen Radfahrern. Deshalb? Bitte Vorsicht!
Frühlingserwachen
Wenn die Nächte nicht mehr frostig sondern lau und bevorzugt feucht sind, beginnt alle Jahre wieder ein großartiges Naturschauspiel: Hundertschaften von Amphibien, beginnen eine Reise zu jenen Gewässern, in denen sie das Licht der Welt erblickten, um dort ihrerseits für Nachwuchs zu sorgen. Da sie meist in der Dämmerung unterwegs und so praktisch unsichtbar sind, stellen Straßen eine große Gefahr für sie dar. Die Stadt Wien-Umweltschutz ersucht deshalb Autolenker, auf mit Kröten-Tafeln gekennzeichneten Strecken besonders achtsam zu fahren, damit Kröte, Frosch und Molch nicht unter die Räder kommen!
"Frosch-Haltefolien"
In Wien ist eine Vielzahl an Amphibien zu Hause, darunter Erd-, Knoblauch- und Wechselkröte, Laub-, Spring- und Seefrosch, Berg- und Donaukammmolch, Gelb- und Rotbauchunke sowie der Feuersalamander. Gewandert wird von den Tieren vorwiegend im Prater, beim Bisamberg, an der Rosentalstraße, der Amundsenstraße, der Mauerbachstraße oder der Sophienalpenstraße.
An den begehrtesten Strecken hat Stadt Wien-Umweltschutz nach Möglichkeit bereits Amphibienunterführungen errichten lassen, etwa beim Schottenhof. Fixe Leitsysteme, auch als "Krötenzaun" bekannt, leiten die Amphibien sicher zu Straßenunterführungen um. Hier können sie am einfachsten beim Wandern beobachtet werden – bitte mit etwas Abstand (vor allem was Hunde betrifft), damit Frosch und Co stressfrei wandern können.
Kübel-Transfer
Andere Straßenabschnitte, etwa an der Mauerbachstraße, werden von freiwilligen Helfern mittels der Zaun-Kübel-Methode betreut. Mobile Leitsysteme, meist Gewebe-Planen, werden hier temporär installiert und lotsen die Tiere zu eingegrabenen Kübeln. Einmal hineingeplumpst, werden die Kröten von Helfer sicher über die Straße getragen. Wo es keine Leitsysteme gibt, sind "Krötenpatroullien" zum Schutz der Amphibien abgestellt, so zum Beispiel bei der Sophienalpe – hier ist vor allem der Feuersalamander unterwegs.
HILFE BENÖTIGT
Willst auch die an diesen Strecken noch helfen? Dann melde dich doch dringend bei Interesse bei der Projektleitung des Naturschutzbundes unter:
[email protected]
Streng geschützt
Alle in Wien vorkommenden Amphibien – Molche, Salamander, Frösche, Kröten und Unken - sind nach dem Wiener Naturschutzgesetz streng geschützt. Es darf ihnen oder ihrem Lebensraum kein Schaden zugefügt werden. Erlaubt ist es jedoch, sie von einer Gefahrenstelle an einen sicheren, nahen Ort zu bringen, dabei aber immer auf die eigene Sicherheit achten!
Wenn du mehr über Amphibien erfahren möchtest, dann gibt es eine spannende Podcastreihe der "Nachbarin Natur". Für Hörenswertes HIER KLICKEN!
QUAK! QUAK!
Amphibien haben großen Appetit auf Gelsen- und Mückenlarven, das macht sie zu nützlichen Teichbewohnerinnen. Die Gesänge von Frosch und Erdkröte können recht geräuschvoll sein, was bei den Menschen in der Nachbarschaft manchmal weniger gut ankommt. Positiv betrachtet ist das Quaken aber ein untrügliches Zeichen, dass der Frühling da ist, und die Natur zu neuem Leben erwacht.
Auf den Punkt gebracht
- In Wien machen sich Amphibien wie Kröten, Frösche und Molche in der Frühlingszeit auf gefährliche Wanderungen zu ihren Laichplätzen, wobei sie oft Opfer von Autos und Radfahrern werden
- Die Stadt Wien bittet deshalb um Vorsicht und hat Maßnahmen wie Amphibienunterführungen und Leitsysteme zum Schutz der Tiere errichtet
- Alle Amphibien in Wien sind streng geschützt und dürfen nicht geschädigt werden