Bedarf steigt stetig

Hier werden täglich vier Tonnen Lebensmittel gerettet

Bei der Tafel Österreich am Wiener Großmarkt werden täglich mehrere Tonnen Lebensmittel sortiert und später an Bedürftige verteilt. "Heute" war dabei. 

Nicole Oirer
Hier werden täglich vier Tonnen Lebensmittel gerettet
Die Tafel Österreich rund um Geschäftsführerin Alexandra Gruber feiert heuer 25-jähriges Jubiläum. 
Denise Auer

Die Teuerung macht vielen Menschen in Österreich zu schaffen, auch Sozialeinrichtungen selbst leiden immer mehr unter den gestiegenen Preisen. Die Tafel Österreich unterstützt diese, indem sie Lebensmittel vor dem Müll rettet und weitergibt. 

Bis zu vier Tonnen Lebensmittel täglich

Bis zu vier Tonnen Lebensmittel kommen täglich am großen Tafelhaus an. Alleine ein bis zwei Tonnen davon stammen vom umliegenden Großmarkt, umfassen vor allem frisches Obst und Gemüse. Der Rest kommt aus Supermärkten und Bäckereien.

Freiwillige wie Ena helfen hier beim Sortieren und Einpacken mit. Die 73-Jährige ist schon seit drei Jahren ehrenamtlich bei der Tafel dabei, hilft an diesem Tag beim Sortieren der Lebensmittel. "Ich habe aber eigentlich schon vieles gemacht, bin etwa auch beim Einsammeln schon mitgefahren. Ab und zu halte ich auch Vorträge in den Sozialeinrichtungen zum Thema Lebensmittelhaltbarkeit", so Ena.

1.000 Tonnen Lebensmittel in einem Jahr gerettet

"Das Projekt Tafel ist sicher eine Erfolgsgeschichte", meint Alexandra Gruber. Sie ist seit neun Jahren Geschäftsführerin der Tafel Österreich, hat sich davor auch schon ehrenamtlich engagiert. Alleine im vergangenen Jahr wurden 1.000 Tonnen Lebensmittel von der Tafel gerettet.

So etwa zum Beispiel im Männerwohnheim "Haus Neu Albern". Denn auch für die Sozialeinrichtungen macht sich die Teuerung beim Einkauf bemerkbar. Das Haus Neu Albern deckt daher bis zu 80 Prozent seines Lebensmittelbedarfs über die Tafel. Besonders freuen sich die Bewohner, wenn auch einmal etwas Süßes dabei ist, erzählt Mitarbeiter Ashraf, der selbst auch armutsbetroffen war.

Zu Besuch bei der Tafel Österreich

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    Das Tafelhaus am Großmarkt Wien ist die Zentrale der Tafel Österreich. 
    Das Tafelhaus am Großmarkt Wien ist die Zentrale der Tafel Österreich.
    Denise Auer

    "Ohne Tafel würd sich das nicht ausgehen"

    Auch das Armenwirtshaus Häferl holt seine Lebensmittel bei der Tafel ab. "Ohne die Tafel gäb's uns nicht. Sie ist der größte Warenspender für uns. Mit dem Fixbudget, dass wir zur Verfügung haben, könnten wir maximal ein, zwei Mal einkaufen gehen, das würd sich nie ausgehen", erzählen die beiden Zivildiener Dominik (19) und Ludwig (20). 

    Doch auch bei der Tafel macht sich die Teuerung bemerkbar. "Wir sehen in den sozialen Einrichtungen jetzt wieder einen Bedarfsanstieg von ungefähr 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr", erzählt Geschäftsführerin Gruber. Sie wünscht sich auch besser Rahmenbedingungen und mehr politische Unterstützung für die Arbeit der Tafel. 

    Tafel freut sich über Ehrenamtliche

    Auch die WG Dilan der Caritas arbeitet eng mit der Tafel zusammen. Zweimal wöchentlich holen sie Lebensmittel ab, die dann zu großen Teilen von den Hauswirtschaftshelferinnen der WG verarbeitet werden. Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Obst stehen den Bewohnern zur freien Verfügung. Gerade über das frische Obst freuen sich die Bewohner besonders, erzählt Sozialarbeiterin Julia Schein. 

    Um den Bedarf zu decken, freut sich die Tafel natürlich auch jederzeit über ehrenamtliche Mitarbeiter. Egal ob Lebensmittel sortieren, einsammeln oder ausfahren, es gibt für jeden die passende Tätigkeit, so Gruber. Wer Interesse hat, meldet sich am besten bei den Koordinatorinnen unter [email protected]

    Die Bilder des Tages

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