MRT-Studie

Hier siehst du, wer Weihnachten hasst

Der Weihnachts-Spirit liegt nicht jedem im Blut – oder besser gesagt im Gehirn. Das ist kein Geheimnis und laut dänischen Forschern sogar nachweisbar.

Heute Life
Hier siehst du, wer Weihnachten hasst
Der sogenannte Christmas-Spirit kommt nicht von ungefähr, wie Forschende der Universität Kopenhagen in Dänemark nachgewiesen haben.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Die einen können es gar nicht erwarten, bis das endlich das Christkind vor der Tür steht. Andere fürchten den Moment. Reine Einstellungssache? Nein, sagen dänische Forscher.

Das Team um den Medizinphysiker Bryan T. Haddock der Universität Kopenhagen machte fünf Gehirnregionen aus, die bei Gedanken an Weihnachten besonders aktiv werden.

Weihnachtsbilder im MRT

Untersucht wurden 20 Erwachsene, von denen sich die Hälfte als Weihnachtsfan identifizierte, während die andere Hälfte der Weihnachtszeit gleichgültig gegenüberstand. Erhoben wurde die Einstellung mittels eines Fragebogens, in dem die Teilnehmenden Auskunft zu etwa ihren Weihnachtstraditionen gaben. Die Probandinnen und Probanden wurden außerdem in einen Magnetresonanz-Tomografen (MRT) gelegt und währenddessen mit einer Mischung aus neutralen und weihnachtlichen Bildern konfrontiert.

Die MRT-Scans offenbarten, dass beim Betrachten der weihnachtlich angehauchten Sujets ein Gehirnareal besonders aktiviert wurde – das sogenannte "Weihnachtsgeist-Netzwerk", wie die Forschenden es nennen. Zwar regte sich beim Anblick der Weihnachtsbilder sowohl bei den Grinches als auch bei den Weihnachtsfans etwas. Aber bei letzteren war die Aktivierung besonders deutlich. Die Weihnachtsmuffel ließen die Aufnahmen dagegen eher kalt.

Oben: Weihnachtsfans; unten: Weihnachtsmuffel
Oben: Weihnachtsfans; unten: Weihnachtsmuffel
Universität Kopenhagen

Das "Weihnachtsgeist-Netzwerk"

Der in den Scans identifizierte, weihnachtsaffine Bereich ist aus mehreren Gebieten der Hirnrinde zusammengesetzt. Dazu zählen der rechte Scheitellappen, die prämotorischen Zentren der linken Hirnseite und der primäre somatosensorische Cortex. Dass ausgerechnet diese Bereiche aktiviert werden, überrascht die Forschenden nicht: "Die Scheitellappen spielen eine Rolle für die Transzendenz, jenen Wesenszug, der die Neigung zur Spiritualität beschreibt."

Die Scheitellappen spielen eine Rolle für die Transzendenz, jenen Wesenszug, der die Neigung zur Spiritualität beschreibt.

Der prämotorische Cortex hingegen ist wichtig, wenn wir Gefühle und Verhalten anderer interpretieren und teilen. Denn hier sitzen die sogenannten Spiegelneuronen, die es den Menschen ermöglichen, sich in andere hineinzuversetzen. In anderen Worten: "Die Erinnerung an mit den Lieben geteilte Freude und das gemeinsame Weihnachtsmahl lösen hier Aktivität aus", so die Forschenden.

red
Akt.