Wirtschaft
Preisschock – hier kostet Teuerung fast 1.000 Euro mehr
Ein durchschnittlicher Haushalt in Oberösterreich hat Mehrausgaben von fast 1.000 Euro zu bewältigen. Das rechnet am Montag die Arbeiterkammer vor.
"Ein Haushalt in Oberösterreich muss aufgrund der massiven Preissteigerungen aktuell monatlich für Lebensmittel, Energie und Sprit um rund 56 Euro mehr ausgeben als 2019/2020. Im Jahr sind das Mehr-Ausgaben von 670 Euro", sagt der Präsident der oberösterreichischen Arbeiterkammer Andreas Stangl. Dazu kommt noch eine durchschnittliche Mehrbelastung durch die kalte Progression von fast 300 Euro pro Jahr. Stangl: "Dagegen schaut der Energiegutschein in der Höhe von 150 Euro armselig aus."
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Die AK weiß, was zu tun ist: Es braucht einen Teuerungs-Schutzschirm für alle Arbeitnehmer/-innen. Es muss dabei bei allen Bereichen des Lebens angesetzt werden. Im aktuellen Halbjahres-Schnitt (Dezember 2021 bis Mai 2022) beträgt die Inflation 6,2 Prozent. Einzelne Bereiche stechen deutlich hervor. So wurde Sprit etwa um 38 Prozent teurer, Heizöl um mehr als 70 Prozent.
Stangl fordert darum ein fünf Punkte umfassendes Maßnahmenpaket von der Regierung. Darunter ein Wohnbonus von 800 Euro im Jahr als steuerlicher Absetzbetrag, eine Steuer- sowie Abgabensenkung und ein Preisdeckel bei Energie, eine nachhaltigere und gerechtere Gestaltung der Pendlerpauschale zusammen mit einer Erhöhung des Kilometergeldes und einer befristeten Senkung der Mineralölsteuer, eine Steuer-Senkung bei Lebensmitteln und eine Abschaffung der kalten Progression sowie eine Anpassung von sozialen Transferleistungen an die Inflation.
AK-Chef will Sondersteuer für Krisen-Gewinner
"In Summe kann man so die Teuerung für die Menschen gut abfangen und gleichzeitig mit Reformen verbinden, die lange überfällig sind", sagt AK-Präsident Stangl. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass keine Finanzierungslücken im Sozialstaat entstehen. Deshalb soll auch finanzierungsseitig angesetzt werden.
Mit einer Sondersteuer für Profiteure der Krise, insbesondere für Energiekonzerne. Übergewinne müssen vor der Dividenden-Ausschüttung umverteilt werden. "Die Messlatte, an der wir die Vorschläge der Regierung beurteilen werden, ist die Entlastung aller Arbeitnehmer/-innen, damit der Alltag für die Menschen wieder leichter wird", stellt Präsident Stangl klar.