"Herd-Prämie"
Hier gibt's 200 € pro Monat, wenn Kinder daheim bleiben
In einigen Gemeinden erhalten Eltern eine Prämie, wenn ihre Kinder zu Hause betreut werden. Bis zu 200 Euro pro Monat werden ausbezahlt.
Während in Städten wie Wien oder Graz Eltern oft verzweifelt nach einem Krippen- oder Kindergarten-Platz für ihren Nachwuchs suchen, gehen zwei Orte in der Steiermark einen gänzlich anderen Weg: In Feldkirchen und Lannach erhalten Väter und Mütter eine sogenannte "Herd-Prämie", wenn sie ihre Kinder zu Hause betreuen.
In Feldkirchen bei Graz gibt es etwa 120 Euro pro Monat, wenn das Kind (frühestens ab 1,5 Jahren) keinen Krippenplatz benötigt, berichtet die "Kleine Zeitung". Laut Bürgermeister Erich Gosch nutzen derzeit 60 Eltern das Angebot. In Lannach wiederum bekommen Eltern, die ihr Kind zu Hause selbst betreuen oder von Verwandten betreuen lassen, sogar 200 Euro pro Monat.
Kindergarten in Wien muss zusperren
Auch Prämie für Kinder von 3 bis 5 Jahren
Als Anreiz hat die Gemeinde die Prämie erhöht: "Für Eltern, die ihr Kind vom Ende der Karenzzeit bis zum vollendeten 3. Lebensjahr zu Hause betreuen", erklärt Bürgermeister Josef Niggas der "Kleinen Zeitung". Und auch danach winkt noch eine Prämie in der Höhe von 100 Euro pro Monat – für all jene, die ihre Kinder bis zum verpflichtenden Kindergartenjahr betreuen. 50 Eltern lassen sich diese Prämie derzeit auszahlen. Mit der Prämie erspart sich Niggas rund 200.000 Euro pro Jahr für mindestens eine Krippen- und eine Kindergartengruppe.
Hintergrund des finanziellen Anreizes für die Kinderbetreuung daheim ist, dass in vielen Orten die Einrichtungen absolut am Limit sind: "Wir würden nicht alle Kinder in unseren Einrichtungen unterbringen", erklärt der Feldkirchener Ortschef Gosch. Die sieben Krippengruppen seien "heillos voll", außerdem wolle man "Eltern, die Wert darauf legen, ihr Kind zu Hause zu betreuen, einfach die Möglichkeit geben, ohne dass sie dadurch einen Schaden erleiden."