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Heute startet der Prozess gegen Superstar R. Kelly
Der einstige R&B-Star soll jahrelang Mädchen und Frauen zum Sex gezwungen haben. Jetzt startet der Missbrauchsprozess gegen R. Kelly in New York.
Heute steht Musiker R. Kelly vor Gericht: Am Montagnachmittag startet in New York der Prozess gegen den 54-jährigen Popstar ("I believe I can fly"). Die Auftaktplädoyers sind für den 18. August angesetzt. Kelly muss sich laut Anklageschrift unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs, Erpressung, Entführung sowie sexueller Ausbeutung Minderjähriger verantworten. Gemeinsam mit einem Team von Angestellten soll der Sänger jahrelang Mädchen und Frauen zum Sex gezwungen haben.
Die Vorfälle sollen sich über die Jahre 1994 bis 2018 ereignet haben. Bei einer Verurteilung könnte dem «I Believe I Can Fly»-Sänger eine jahrzehntelange Haftstrafe drohen – zudem liegen in Chicago und Minnesota ähnlich lange Anklageschriften gegen ihn vor. Der Musiker weist die schweren Vorwürfe allerdings zurück. Er wirft seinen Kritikern Rufmord vor.
Vorwürfe gehen Jahrzehnte zurück
Die ersten Anschuldigungen gegen Robert Sylvester Kelly sind bereits vor rund 25 Jahren bekannt geworden. Der Musiker schien jedoch unangreifbar auf seinem Pop-Thron – mit mehr als 50 Millionen verkauften Alben, mehreren Grammys und anderen Auszeichnungen gehörte er zu den erfolgreichsten Musikern der Neunziger- und Nullerjahre.
In den letzten Jahren wurden die Missbrauchsvorwürfe gegen ihn allerdings lauter. Spätestens als im Zuge der #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Belästigung die aufsehenerregende Dokumentation "Surviving R. Kelly" erschien, wurde die Öffentlichkeit auf Kellys mutmaßliche Verbrechen aufmerksam. Stars distanzierten sich von Kelly, sowie auch diverse Radiosender, Streaming-Dienste und sein Musiklabel RCA, das zu Sony Music gehört. Im Sommer 2019 wurde der Musiker schließlich festgenommen. Seither sitzt er im Gefängnis.
Der Prozess gegen ihn hätte bereits im Mai 2020 beginnen sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde er allerdings immer wieder verschoben. Kelly versuchte in dieser Zeit wiederholt, die Pandemie als Anlass zu nehmen, vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden. Diese Anträge wurden aber allesamt abgelehnt – jetzt kann der Ex-Popstar seine Anliegen vor Gericht erläutern.