Kärnten
"Heute" im Heli – Video zeigt die Zerstörung in Kärnten
Nach den schweren Unwettern der letzten Tage zieht sich eine Schneise der Zerstörung durch Mittelkärnten. "Heute" machte sich vor Ort ein Bild.
Sintflutartige Regenfälle und orkanartige Windböen mit bis zu 129 km/h sorgten für ein Bild der Verwüstung in den Bezirken Feldkirchen, Villach und Villach-Land. Davon konnte sich "Heute" bei einem Hubschrauberflug über das Katastrophengebiet in Kärnten überzeugen.
"In kürzester Zeit kam es zu extremen Regenmengen, mancherorts ist nur wenigen Stunden der gesamte mittlere Monatsniederschlag gefallen", erklärt UBIMET-Experte Nikolas Zimmermann. Im Luftkurort Arriach wurden beispielsweise knapp über 70 Liter pro Quadratmeter in nur einer Stunde gemessen, dabei handelt es sich um ein 100-jährliches Niederschlagsereignis. In Summe sind in 24 Stunden in Arriach 135 mm gemessen worden – ein neuer Allzeitrekord für die dortige Wetterstation.
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Wie im Video gut zu sehen, sind die Felder und Gärten teilweise mehr als einen halben Meter hoch komplett verschlammt. Der Fußballplatz in Treffen am Ossiacher See ist ebenso betroffen, alle Einrichtungen wurden zerstört, nur das Clubhaus überstand das Unwetter. Die drei Tennisplätze und die Eisbahn wurden ebenfalls komplett zerstört.
"...dann wäre vom Ort wohl nichts mehr übrig"
Doch es hätte noch schlimmer kommen können. Ein erst kürzlich errichtetes Rückhaltebecken hat die Gemeinde vor 15.000 Kubikliter Wasser, Schlamm und Schutt gerettet. "Hätten wir diesen Becken nicht gehabt, wäre die ganze Gemeinde weggeschwemmt worden und kein Haus wäre stehengeblieben", so Treffens Bürgermeister Klaus Glanznig zu "Heute". Das Becken wurde erst Im Frühjahr erneuert und am Freitag feierlich eingeweiht. Wäre das Staubecken nicht errichtet worden, wäre vom Ort mit "ziemlicher Sicherheit nichts mehr übrig", meint ein Feuerwehrmann.
Aufräumarbeiten werden noch Wochen dauern
"Die Aufräumarbeiten werden zum Teil noch Wochen andauern, manche Orte wie Arriach sind nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten und um die 1.000 Haushalte sind noch ohne Strom. Der Gesamtschaden wird derzeit noch begutachtet, dafür ist es noch zu früh", so Zimmermann.
Fast 500 Feuerwehrleute, Bundesheer und Straßenbauabteilungen stehen seit Mittwoch im Groß-Einsatz. Ab heute unterstützt auch der Katastrophenhilfszug des Landes die lokalen Einsatzkräfte im Gegendtal, ein weiterer Katastrophenzug kommt morgen aus Spittal an der Drau. Viele Straßen in der Region bleiben weiterhin unpassierbar bzw. wurden zum Teil weggerissen. Der Zivilschutzalarm bleibt vorerst aufrecht.