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Herzog Erste bei Olympia: "Ein Paar Schuhe reicht"

Der Countdown läuft! Am 9. Februar werden die Olympischen Spiele eröffnet. Medaillen-Hoffnung Vanessa Herzog hat es besonders eilig.

Heute Redaktion
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Auftakt zu den Olympischen Winterspielen! Bereits am Mittwoch hebt Eisschnellläuferin Vanessa Herzog als erste rot-weiß-rote Athletin Richtung Südkorea ab – mit leichtem Gepäck. "Ein Paar Schuhe, mehr brauche ich nicht."

Auf die 22-jährige Tirolerin wartet ein Mammut-Programm. Herzog geht in vier Disziplinen an den Start. Zumindest in zwei (500 m, 1.000 m) hat sie realistische Medaillen-Chancen.

"Es gibt einen engeren Favoritenkreis von sechs bis acht Mädels, da gehöre ich dazu", erzählt Herzog im "Heute"-Gespräch. "Ich muss einfach das zeigen, was ich kann. Wenn alles passt, kann ich gewinnen – aber auch Achte werden."

EM-Gold und Weltcup-Sieg

Dass Herzog heuer in Topform ist, stellte sie in den letzten Wochen eindrucksvoll unter Beweis. EM-Gold über 500 Meter, Silber über 1.000 Meter, Bronze im Massenstart. Auch auf Weltcup-Ebene gelang der Durchbruch. Im November eroberte sie ihren ersten Stockerlplatz, im Jänner folgte der Premieren-Sieg.

"Man merkt, dass plötzlich die Aufmerksamkeit viel größer ist. Immer mehr Leute wissen, dass es in Österreich eine Eisschnellläuferin gibt, die gut fährt", freut sich Herzog über die steigende Popularität.

In Südkorea flitzt Herzog mit rund 50 km/h über das Eis. "Man sagt oft, wir sind die Leichtathleten des Winters. Es geht im Endeffekt darum, mit der eigenen Muskelkraft so schnell wie möglich zu sein."

Wie schnell ist das Eis?

Rekordzeiten darf man sich in Gangneung, wo die Halle steht, jedoch nicht erwarten. Das hat einen physikalischen Grund. "Es gibt Lowland- und Highland-Eis", erklärt Thomas Herzog, Ehemann, Trainer und Manager der Eisschnellläuferin. Gangneung liegt an der Küste – entsprechend langsam ist der Untergrund. Um ihn aufzumotzen, haben die Veranstalter Eismeister aus Kanada einfliegen lassen, die für gewöhnlich mit pickelharten Flächen zu tun haben. "Es kann gewöhnungsbedürftig werden", vermutet Coach Herzog.

Deshalb verschlägt es das Duo bereits am Freitag zum Training in die Halle. "Wir wollen so früh wie möglich dort sein. Um zu sehen, wie die Schienen geschliffen gehören. Dann sollte es passen."

In der Vorbereitung spulte Vanessa Herzog 5.000 Kilometer auf dem Fahrrad ab. "Das Doppelte vom Vorjahr", rechnet sie vor. Auf dem Eis verbrachte sie vergleichsweise wenig Zeit. "Dort bin ich nicht so die Ausdauer-Läuferin. Ich habe vorwiegend den Start und Technik trainiert."



Die Lehren aus Sotschi


Für Herzog sind es nach Sotschi bereits die zweiten Winterspiele. Damals zahlte sie als 24. und 27. noch Lehrgeld. "Es war trotzdem extrem cool. Ich war 18 Jahre alt, alles war so riesig für mich. Jetzt kenne ich mich mit dem Trubel schon besser aus, ich gehe es lockerer an."

Außerdem ist Ehemann Thomas immer dabei. "Manchmal ist es schwierig, weil wir uns rund um die Uhr sehen. Dann fetzen wir uns auch, die Emotionen müssen raus. Aber wir vertragen uns auch schnell wieder", lacht Herzog.

Video: Matthias Mayer bei der Olympia-Einkleidung (Quelle: heute.at)