Wirtschaft
Heißer Herbst droht – Metaller mit Knallhart-Forderung
Mit der Forderung nach einer deutlichen Lohnerhöhung, die "mindestens" im zweistelligen Prozent-Bereich liegen soll, starteten die Metaller die Runde.
Am Montag starteten die Lohnverhandlungen über die neuen Kollektivverträge. Traditionell machten dabei die Metaller den Anfang – und schon im Vorfeld war deutliches Säbelrassel zu vernehmen. Die Gewerkschaften gehen dabei mit einer Forderung von 11,6 Prozent mehr Lohn in die Verhandlungen. Aufgrund der durchschnittlichen Inflation von 9,6 Prozent im Vorjahr wurde bereits ein Abschluss unter diesem Wert ausgeschlossen.
Video: Gewerkschaftsboss spricht Klartext
Chefverhandler auf Gewerkschaftsseite ist Reinhold Binder. Dieser erklärte bereits am Sonntagabend in der ORF-"ZIB2", dass Einmaleffekte der Bundesregierung keine Wirkung gehabt hätten, die Arbeitnehmer starke Lohn- und Gehaltserhöhungen "wie einen Bissen Brot" brauchen würden.
Einmalzahlungen kein Thema
Im Ö1-Morgenjournal am Dienstag legte er nach. Das Ergebnis für die Metaller müsse "mindestens zweistellig" sein. Aus diesem Grund stellen sich die beteiligten Personen auf lange und harte Verhandlungen ein. Um ihre Forderungen durchzusetzen, seien auch Streiks möglich. "Wenn wir merken, dass uns kein Respekt gegenüber gebracht wird, dann werden wir natürlich die Arbeitnehmer mit einbinden", deutete Binder ein solches Szenario jedenfalls schemenhaft an.
Traditionell auf der Bremse stehen angesichts der Forderungen der Arbeitnehmerseite die Arbeitgeber. "Unsere Branche schwächelt, wir sind in einer Rezession. Diese Rahmenbedingungen lassen uns heuer einfach kaum Spielraum", so Arbeitgeber-Sprecher Christian Knill. Auch er stellt sich auf lange und zähe Verhandlungen ein. Letztlich gehe es aber darum, Jobs abzusichern und auch in Zukunft Aufträge zu erhalten. Er stellte eine Bonuszahlung als Abgeltung für die Inflation in Aussicht. Diese Einmalzahlungen wurden aber bereits im Vorjahr von der Gewerkschaft nicht akzeptiert. Diese seien der Schnittlauch auf dem Brot, allerdings weder die Butter noch das Brot.
Einer weiteren Forderung der Gewerkschaft – eine leichtere Erreichbarkeit für die sechste Urlaubswoche – erteilten die Arbeitgeber bereits vor Beginn der Verhandlungen eine klare Absage.