Szene

Heidi Horten: "Dieses Museum ist mein Vermächtnis"

Am Freitag eröffnet das Museum von Heidi Goëss-Horten. Im Interview spricht die Milliardärin über ihre Liebe zu Kunst und Eishockey.

Amra Duric
Teilen
Am Freitag öffnet das Museum von Heidi Goëss-Horten für Besucher. Direktorin ist Ex-Belvedere Chefin Agnes Husslein-Arco (r.).
Am Freitag öffnet das Museum von Heidi Goëss-Horten für Besucher. Direktorin ist Ex-Belvedere Chefin Agnes Husslein-Arco (r.).
Helmut Graf, Picturedesk

Auf 1.500 m2 öffnet am Freitag das Museum der Heidi Horten Collection im ehemaligen Hanuschhof im ersten Wiener Bezirk. Knapp zwei Jahre lang wurde an der Umsetzung gearbeitet. Im "Heute"-Interview sprechen Milliardärin Heidi Goëss-Horten und Museums-Direktorin Anges Husslein-Arco über ihr Herzensprojekt.

Heidi Goëss-Horten über ihre Collection: "Das Museum ist mein Vermächtnis an Österreich. Ich bin stolz, in einem Land wie Österreich zu leben, das die Kultur hoch hält – und, dass ich mit meiner Sammlung und dem Bau des Museums etwas geschaffen habe, das bleibend ist, etwas, das nachfolgende Generationen auch noch erleben werden, wenn sie mein Museum besuchen und sich an der Kunst erfreuen, die mich lange glücklich gemacht hat."

Direktorin Agnes Husslein-Arco fühlt sich im neuen Museum sauwohl.
Direktorin Agnes Husslein-Arco fühlt sich im neuen Museum sauwohl.
Helmut Graf

Über Kunst: "Es ist mir ein Anliegen, es zu ermöglichen, dass diese wunderbaren Kunstwerke allen Interessierten zugänglich sind. Kunst soll kein exklusives Erlebnis sein - ich möchte die Freude, die mir meine Kunstwerke bereiten, mit anderen Menschen teilen."

Über Luxus: "Luxus ist, wenn man so wie ich in einer privilegierten Lage ist und sich für Anliegen einsetzen kann, die einem am Herzen liegen. Daher unterstütze ich die medizinische Forschung, zuletzt insbesondere in Bezug auf die Therapie von Covid Intensivpatienten. Als Museumsgründerin fördere ich den Zugang zu Kunst und Kultur, aber auch der Tierschutz ist mir ein großes Anliegen. Persönlich sind es Dinge wie Gesundheit und gute Beziehungen, die das Leben bereichern."

1/10
Gehe zur Galerie
    Das Museum verfügt über 1.500 m2 netto Ausstellungsfläche, und rund 500 m2 Außenfläche inklusive eines kleinen, öffentlich zugänglichen Skulpturenparks.
    Das Museum verfügt über 1.500 m2 netto Ausstellungsfläche, und rund 500 m2 Außenfläche inklusive eines kleinen, öffentlich zugänglichen Skulpturenparks.
    Helmut Graf

    Über ihr Lieblingswerk: "Alle meine Kunstwerke liegen mir am Herzen – zu einigen habe ich jedoch einen besonderen Bezug, zum Beispiel die wunderbare Seelandschaft von Gustav Klimt – ich liebe dieses Bild wegen seiner ungewöhnlichen, intensiven Farben und auch aufgrund des Motivs – der See ist mein Rückzugsort, hier komme ich zur Ruhe. Außerdem liegen mir meine Skulpturen sehr am Herzen, vor allem die Tier- und Pflanzenskulpturen des Künstlerpaars Lalanne."

    Über ihre Liebe zu Eishockey: "Ich habe bereits als Kind im Alter von vier Jahren mit dem Eislaufen begonnen. Ich bekam damals Unterricht von Olympiasieger Hellmut Seibt im Wiener Eislaufverein. Während der vielen Stunden, die ich am Eis verbracht habe, konnte ich die Eishockeyspieler beim Training beobachten und war sofort fasziniert von dem Sport. Ich unterstütze den Kärntner Eishockey Club KAC seit vielen Jahren und bin mittlerweile auch seine Präsidentin. Die Spieler zu Höchstleistungen anzuspornen ist eine große Leidenschaft, die ich mir bis heute bewahrt habe."

    Über Erfolg im Leben: "Meiner Meinung nach geht es vor allem darum, die eigene Persönlichkeit zu kennen und zu wissen, wofür man "brennt". Daraus ergibt sich meistens auch der persönliche Erfolg."

    Jeden Donnerstag gratis ins Museum

    Agnes Husslein-Arco über das Museum "Es erwartet Besucher eine fantastische Architektur, wunderbare Werke der Popart, aber auch junge Künstler und Künstlerinnen werden zu sehen sein."

    Über Gratis-Eintritt "Donnerstags ist zwischen 18 Uhr und 21 Uhr der Eintritt gratis. Heidi Horten möchte es Menschen, die es sich nicht leisten können, möglich machen, das Museum zu besuchen. Wobei ich sagen möchte, wir sind das günstigste Museum."

    Heidi Goëss-Horten mit einer Mini-Version ihres Museums.
    Heidi Goëss-Horten mit einer Mini-Version ihres Museums.
    Ouriel Morgensztern

    Toilettengang wird zum Kunsterlebnis

    Im Privatmuseum dient ein "Tea Room", der von Markus Schinwald und Hans Kupelwieder gestaltet wurde als Erholungsraum für Besucher und Besucherinnen. Selbst im WC mangelt es nicht an Kunst. Andreas Duscha hat in den Nassräumen Glaswände gestaltet. 

    Ab Herbst 2022 widmet sich die Ausstellung "Look" der Museumsgründerin selbst und stellt einen wesentlichen Gesichtspunkt ihrer Sammlung in den Fokus: Frauenbildnisse und Aspekte von Weiblichkeit. Im Mittelpunkt steht dabei die Mode, das beherrschende Modell für den Zeitgeist, die Gesellschaft und ihren Wandel.

    Der österreichische Designer Arthur Arbesser inszeniert ausgewählte Haute Couture aus dem Besitz Heidi Goëss-Hortens neben Werken von Kees van Dongen, August Macke und Andy Warhol sowie zeitgenössischen Ergänzungen von Sylvie Fleury, Lena Henke oder Birgit Jürgenssen.

    Die Eröffnungsausstellung "Open" widmet sich dem vom Architekturbüro "The Next Enterprise" umgestalteten Gebäude. Außen blieb das einstige erzherzogliche Kanzleigebäude fast unangetastet. Im Inneren wurde es durch schwebende Treppen, beeindruckende Lichtdecken und offene Ausstellungsplattformen modern gestaltet. Gezeigt werden in der Schau 50 Werke und Skulpturen aus der Horten-Sammlung. Der reguläre Eintritt kostet 15 Euro.

    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS