Wetter

Heftiger Hitzedom treibt die Temperaturen nach oben

Am Wochenende startet in Österreich eine weitere Hitzewelle. Diese wird durch einen sogenannten Hitzedom verursacht.

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    Ein Hitzedom legt sich über Österreich. Die Null-Grad-Grenze steigt auf 5.000 Meter und damit höher als jeder Alpengipfel. Selbst der Mont Blanc ist nur 4.810m hoch.
    Ein Hitzedom legt sich über Österreich. Die Null-Grad-Grenze steigt auf 5.000 Meter und damit höher als jeder Alpengipfel. Selbst der Mont Blanc ist nur 4.810m hoch.
    UWZ

    An diesem Wochenende startet im Alpenraum die nächste Hitzewelle, welche voraussichtlich bis kommenden Freitag andauern wird. Der Höhepunkt kündigt sich gegen Mitte der kommenden Woche mit Höchstwerten bis etwa 36 Grad (UWZ) oder 37 Grad (Kachelmannwetter) an.

    Ein Ende der Hitzewelle ist frühestens am kommenden Freitag in Sicht. Das Wetter gestaltet sich zudem äußerst stabil, so sind selbst über dem zuletzt sehr gewitteranfälligen Bergland von Samstag bis Mittwoch nahezu keine Gewitter zu erwarten.

    Noch außergewöhnlicher als die Temperaturen am Boden sind allerdings die Temperaturen in der Höhe, so steigt die Nullgradgrenze zu Wochenbeginn auf knapp über 5.000 m Höhe an. Selbst auf den höchsten Berggipfeln des Landes sind dann zeitweise zweistellige Plustemperaturen in Sicht.

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      So kennt kein lebender Mensch mehr die Pasterze. Die Farblithographie entstand um <strong>1880</strong> und zeigt den riesigen Gletscher und das Glocknerhaus.
      So kennt kein lebender Mensch mehr die Pasterze. Die Farblithographie entstand um 1880 und zeigt den riesigen Gletscher und das Glocknerhaus.
      akg-images / picturedesk.com

      Für die zu dieser Jahreszeit bereits weitgehend aperen Gletscher stellt das einen weiteren schweren Rückschlag dar, so sind pro Tag Verluste von 5 bis 10 cm an Eisdicke zu erwarten. Auch dieser Sommer wird also mit großen Eisverlusten in die Annalen eingehen.

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      Ursache für die neue Hitzewelle ist laut UBIMET ein mächtiges Hochdruckgebiet, welches vor allem in höheren Luftschichten stark ausgeprägt ist. Analog zu den geläufigen Hochs und Tiefs auf den Bodenwetterkarten gibt es nämlich auch Höhentiefs und "Höhenhochs" (bzw. Höhenrücken) auf Höhenwetterkarten. Letztere werden meist in einer Höhe von etwa 5.500 m analysiert, also in jener Höhe, wo der Druck nur noch 500 hPa beträgt. Das ist etwa halb so viel wie am Boden.

      Neue Rekordwerte voraus

      Im Kern von stark ausgeprägten Höhenrücken kann dieses Niveau aber auch gegen 6.000 m ansteigen. Tatsächlich deuten die Modelle am Sonntag bzw. Montag rund um die Schweiz sogar auf neue Rekordwerte hin.

      In der Höhe kündigt sich im Westalpenraum ein Rekordhoch an.
      In der Höhe kündigt sich im Westalpenraum ein Rekordhoch an.
      UWZ

      Hitzedom erklärt

      Markante Hochdruckgebiete in der Höhe werden im Sommer meist auch als "Hitzedom" bezeichnet. Im Kern von solch mächtigen Hochdruckgebieten sinkt die Luftmasse nämlich großräumig ab, wobei sie abgetrocknet und an Ort und Stelle erwärmt wird.

      Gleichzeitig wird an der Südwestflanke des Hochs subtropische Warmluft herangeführt. Wenn die Wetterlage mehrere Tage lang andauert und der Zustrom an sehr warmer Luft anhält, entsteht in der Atmosphäre eine hochreichende Warmluftblase, der sogenannte "Hitzedom".

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      Diese Erwärmung in der freien Atmosphäre macht sich indirekt auch am Boden bemerkbar, zumal der wolkenlose Himmel für eine ungestörte Sonneneinstrahlung sorgt, die den Boden und damit die angrenzende Luft erwärmt. Dieser Effekt kann sich zudem selbst verstärken, da die Böden von Tag zu Tag austrocknen: Die Energie, die anfangs noch für die Verdunstung benötigt wird, steht nach ein paar Tagen ebenfalls für eine weitere Erwärmung der Böden zur Verfügung.

      Zutaten für extreme Hitzewellen

      Besonders bei einem sehr hohen Sonnenstand wie etwa im Juni und Juli können solche Wetterlagen zu extremen Hitzewellen mit neuen Temperaturrekorden führen. Gegen Ende August werden absolute Temperaturrekorde aber unwahrscheinlicher, einerseits aufgrund des bereits deutlich tieferen Sonnenstands, andererseits auch aufgrund der abnehmenden Tageslänge.

      Weiters sind derzeit keine föhnigen Effekte in Sicht. Besonders in der freien Atmosphäre bzw. auf den Bergen sind aber durchaus Monatsrekorde möglich. Im Herbst und Winter führen solche Wetterlagen in den Niederungen zu ausgeprägten Inversionswetterlagen, während es auf den Bergen außergewöhnlich mild ist.

      Rekorde: Hitzedom + Lokaleffekte

      Für Temperaturrekorde spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise die Bodenfeuchte und der Sonnenstand. Weiters spielen auch geographische Faktoren eine Rolle, so kann föhniger Wind die Luft aus mittleren Höhenlagen mitunter direkt bis in tiefe Lagen absinken lassen, was dann lokal zu extrem hohen Temperaturen führen kann.

      Wenn alle Faktoren zusammenkommen, also ein blockiertes Hitzehoch, trockene Böden, föhniger Wind und strahlender Sonnenschein bei hohem Sonnenstand, dann kommt es besonders häufig zu neuen Rekorden. So wurden u.a. auch die 46 Grad in Südfrankreich im Juni 2019, die 49,6 Grad im Westen Kanadas im Juni 2021 oder auch der bisherige Europarekord von 48,8 Grad in Sizilien im August 2021 erreicht.

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        ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com