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"Have a Nice Death" startet – dem Tod droht Burnout
"Have a Nice Death" ist in den Early Access gestartet. Dort gibt es noch leichte Balancing-Probleme, das Gamplay ist aber bereits erstklassig.
Der Tod ist vollkommen überarbeitet, seine Schergen außer Kontrolle und sowohl das Seelenheil als auch die Urlaubspläne entgleisen komplett. Willkommen beim 2D-Action-Roguelike "Have a Nice Death" von Entwickler Magic Design Studios und Publisher Perfect World Entertainment für PC, in dem du in die Rolle des Todes schlüpfst und nicht nur deinen Angestellten zeigen musst, wer im Jenseits das Sagen hat, sondern auch die Welten der Lebenden und Toten ins Gleichgewicht bringst.
Der Titel mag hart und düster klingen, unter der Oberfläche ist das Game aber ein humorvolles Abenteuer mit einer tollen Noir-Comic-Grafik. Im Early Access sind dabei zwar noch einige Macken am Start, das Spiel läuft aber insgesamt im frühen Stadium schon überraschend gut. Als Sensenmann darf der Spieler durch dunkle, aber schön gestaltete 2D-Level navigieren und sich durch allerlei Feinde und toll durchdachte Bosse mit jeweils eigenen Kampfmechaniken schnetzeln.
Ein Mix aus "Cuphead" und "Hades"
"Have A Nice Death" zeigt sich dabei spielerisch als eine Art Mix aus "Cuphead" und "Hades", bei dem der Schwierigkeitsgrad zwar nicht unfair, aber doch sehr stark ansteigt. Anders als viele andere Roguelikes hat das Game aber auch eine starke und witzige Geschichte zu erzählen, die sich erst nach und nach mit dem Absolvieren von Levels und dem Besiegen von Bossen enthüllt. Mit jedem Versuch darf der Spieler dem Tod einige Upgrades verpassen, um immer stärker und stärker zu werden.
"Have a Nice Death" schafft es ganz ohne Probleme, Spieler auch nach einem missglückten Durchgang zu einem neuen Versuch zu motivieren. Das nämlich dadurch, dass man die vielen verrückten Schergen des Todes, die da chaotisch durch die Welt wüten, kennenlernen und ihre kleinen Geheimnisse erfahren will. Achja, und natürlich, um den Faulenzern eine Tracht Prügel auszuteilen, damit sie wieder an die Arbeit gehen. Schließlich schieben wir schon Überstunden ohne Ende.
Balance fehlt noch, knackige Herausforderung
Außerdem versucht der Titel, in jeden neuen Anlauf ein frisches Element hineinzubringen, sei es durch Särge, an denen man Gesundheit, Stärke und Co. upgraden darf oder dubiose Figuren, die unserer Waffen-Sense neue Effekte verleihen können. Hier liegt aber auch noch ein Schwachpunkt der Early-Access-Version: Einige Mechaniken und Updates sind noch so unübersichtlich, dass man manches mal nicht sicher sein kann, was man da gerade gekauft oder upgegradet hat.
Das Spiel erklärt außerdem auch nicht offensichtlich, welche der Upgrades dauerhaft sind und welche nur für den nächsten Anlauf freigeschaltet werden. Gefeilt werden muss auch noch an der Balance: Einige Upgrades sind extrem teuer und stehen dann nur für einen Versuch zur Verfügung, andere sind geradezu spottbillig, aber dauerhaft. Hardcore-Gamern dürfte dagegen der Schwierigkeitsgrad gefallen: Heil-Items gibt es kaum und selbst im nächsten Level gibt es keine Auto-Heilung.
Bereits jetzt schon vieles richtig gemacht
Top ist dafür bereist die Steuerung, die simpel und eingängig ist – in Verbindung mit einem superflüssigen Gameplay und sehr präzisen Reaktionen auf Eingaben macht das Game monstermäßig Spaß. Alle Angriffsvarianten und Bewegungen wie der Dash des Todes wurden sehr detailverliebt umgesetzt – vom passenden "Whoosh"-Effekt bis hin zu wehenden Umgang. Je weiter man spielt, umso mehr Waffen sammelt man – und bis zu drei gleichzeitig zu actionreichen Kombos verketten.
Etwas Politurarbeit wartet noch auf die Entwickler, aber "Have a Nice Death" bietet schon jetzt ein humorvolles, aber auch forderndes Roguelike-Gameplay, das mit einer schönen 2D-Grafik, aber vor allem einem fantastisch gestalteten und animierten Tod glänzt. Schafft es das Game auch auf Dauer, seinen Wiederspielwert derartig hoch zu halten, was vor allem durch das gute Boss-Design und die nett eingestreuten Story-Fetzen geschieht, steht uns ein heißes finales Spiel bevor.