Unterschriftenaktion läuft

Haus statt Heuriger! Ottakringer Kult-Lokal vor dem Aus

Der Heurige in der Ottakringer Strasse 177 ist 100 Jahre alt. Bald soll er einem Hausprojekt weichen. Nun wurde eine Bürgerinitiative aktiv.

Wien Heute
Haus statt Heuriger! Ottakringer Kult-Lokal vor dem Aus
Raphaela Keller und Brigitte Bischinger "Gitti" (v.li.) im schmalen Gastgarten von "Gitti's Heurigem"
Helmut Graf

"Das muss ein komisches Haus werden, ganz langgezogen", so die Initiatorin der Unterschriftenaktion "Rettet den Wiener Heurigen "Gitti's" in Ottakring!", Raphaela Keller. Denn auf dem rund 700 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem jetzt in Ottakring "Gitti's Heuriger" steht, soll bald ein Wohnhaus hin. So plant es der neue Eigentümer Gerald Pinter.

Der Heurige ist schon über 100 Jahre alt, doch nun soll er weg. "Der Heurige ist ein echtes Stückerl Wien mit seiner Tradition des gemütlichen Beisammenseins, in einem Bezirk, der auch kulinarisch multikulturell ist. Außerdem muss Brigitte Bischinger (Gitti) dann in Pension gehen, Arbeitsplätze gehen verloren", so die Initiatorin der Unterschriftenaktion, Raphaela Keller.

118 Unterschriften für den Heurigen - "Leute wachen auf"

Die Gitti selbst ist 60 Jahre jung, die Heurigen-Betreiberin will noch nicht in Pension und stattdessen lieber weiter ihre legendären Schnitzel backen. "Zwei, drei Jahre mehr wären schön", so Gitti im Gespräch mit "Heute." Nun wurden schon 118 Unterschriften für das Fortbestehen von "Gitti's Heurigem" gesammelt. "Die Leute wachen auf", so Raphalea Keller zu "Heute". 500 Unterschriften sind das Ziel innerhalb der kommenden zwei Monate.

Gitti's Heuriger - ein Kleiner unter Riesen
Gitti's Heuriger - ein Kleiner unter Riesen
Helmut Graf

Die Petition richtet sich an Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SP) und den Grundstückseigentümer Gerald Pinter von der Wohninvest GmbH. Gerald Pinter hat das Grundstück 2022 gekauft. Vorher ist Gitti das Grundstück mit einem Vorkaufsrecht um eineinhalb Millionen Euro angeboten worden. "Das kann ich mir nicht leisten", so Brigitte Bischinger "Gitti" zu "Heute".

Der Pachtvertrag läuft bis 2026

Der neue Grundstückseigentümer meint: "Grundsätzlich ist zu sagen, dass der Pachtvertrag, den unser Vorgänger mit Gitti abgeschlossen hat, ohnehin noch bis 2026 läuft und es daher keinen akuten Handlungsbedarf gibt." Frau Gitti würde sich über weitere drei Jahre Pacht freuen, so sagte sie zu "Heute". Der Grundstückseigentümer sagt dazu: "Es ist aus heutiger Sicht zu früh darüber zu sprechen."

"Wir wollen hier nicht noch ein Café, sondern weiterhin Gitti's Heurigen"

"Das Problem ist, dass in unserer Gesellschaft gerne ein neuer Klotz hingestellt wird, anstatt auch Altes zu erhalten. Noch dazu werden es wieder Wohnungen, die sich kaum wer leisten kann. Gitti's ist ein Begegnungsort, mit schönem Garten inklusive gesundem großen Baum, Wiener Schmäh bei Personal und Gästen, hervorragende Küche, g'schmackigem Wein, gemütlichen Innenräumen. Wir wollen kein weiteres Café oder so, sondern weiterhin Gitti's", so Raphaela Keller.

Es würden wohl Eigentumswohnungen in dem Neubau entstehen, mutmaßen die Kritiker. "Wahrscheinlich solche, die sich keiner leisten kann". Hier gibt Gerald Pinter Entwarnung: "Es sollen leistbare Mietwohnungen unter Zuhilfenahme von Förderungen des Landes Wien entstehen."

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    red
    Akt.