Haustiere
Hast du's gewusst? Fakten über den Liebesakt der Pferde
Letzte Woche stand das Liebesspiel der Katze im Fokus. Dieses Mal möchten wir uns den edlen Riesen widmen und uns die Leidenschaft der Pferde ansehen.
Pferde sind doch wirklich eine großartige Schöpfung, nicht wahr? Wunderschön und imposant begleiten sie uns Menschen schon seit Jahrhunderten. Die Faszination für die sanften Vegetarier ist bist heute ungetrübt und nur wenige Kinder äußern nicht zumindest einmal ihren Wunsch nach dem eigenen Pferd. Da man, wenn Pferde nicht Hobby oder Beruf sind, nur wenig über die Fortpflanzung weiß, hier ein paar Fakten:
Wenn Stuten geschlechtsreif sind, werden sie im Schnitt jedes Monat "rossig". Richtig, beinahe jedes Monat. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Pferde - wie auch Menschen - selten Mehrlingsgeburten haben. Die Natur sorgt also dafür, dass die Chance für Nachwuchs proportional zur Anzahl der Kinderschar steigt. Die sogenannte "Rosse" dauert zwischen fünf und sieben Tagen und signalisiert dem Hengst die Bereitschaft zur Paarung.
Die Stute sucht sich ihren Partner sehr genau aus. Nicht selten verzweifeln Züchter an der Sturheit ihrer Damen, wenn die partout den Preisträger-Hengst, für den man hunderte Kilometer fuhr, einfach ablehnen. Ob es also klappt oder nicht, liegt in 90 Prozent der Fälle an der Stute. Mit gezielten Hinterhandtritten und Bissen, alles zusammenkneifend sagt die Stute ganz klar: "Du kommst hier nicht rein, Oida!"
Bei Pferden unterscheidet man drei Arten des Deckakts: den Natursprung, das Decken an der Hand und die Besamung.
Beim Natursprung läuft es - wie es der Name schon sagt - natürlich ab. (Rossige) Stute und Hengst treffen sich auf einer Weide, lernen sich beide kennen und die Stute gibt dem possierlichen Flehen des Hengstes nach, oder eben nicht. Sollte das Männchen gefallen, ist hier die Befruchtungsrate besonders hoch.
Das Decken an der Hand ist bei vielen Züchtern die bevorzugte Variante. Dazu wird die Stute am Höhepunkt der Rosse in einen sogenannten "Deckstand" geführt. Ein Deckstand gleicht einem schmalen "Verschlag" wo die Stute den Hengst nicht durch Tritten verletzen kann. An einem Seil geführt, springt dann der Hengst auf die Stute auf.
Die Besamung ist die künstliche Befruchtung. Dies wird vor allem von Züchtern sehr seltener Rassen bevorzugt, um die genetische Vielfalt durch große Distanz zu erhalten. Die Kosten sind hier allerdings recht groß, da man das Sperma des Hengstes in einer Tierklinik lagern muss und meistens mehrere Versuche notwendig sind, bis die Stute aufnimmt.
Wenn Stute und Hengst verliebt sind, zeigen sie dies recht deutlich. Sie liebkosen sich regelrecht und knabbern verliebt aneinander herum. Der Hengst zeigt natürlich welch toller Hecht er ist und läuft mit erhobenem Schweif und gewölbtem Hals um die Angebetete herum. Dabei wird wild geflehmt (Flehmen ist eine optisch sehr witzige Haltung. Die Oberlippe wird hierzu nach oben gezogen um die Pheromone der Stute besser wahrnehmen zu können) und getänzelt. In freier Wildbahn ist die Paarung selbst nur ein kurzer Augenblick eines sehr langen Vorspiels. Ist die Stute willig, dann "blitzt" sie - soll heißen - sie öffnet ihre Vagina immer wieder und lässt den Hengst näher kommen. Erst nachdem heftig geschmust wurde, darf der gute Mann dann seine Pflicht tun.
Wenn alles gut geht, so bringt die Stute in etwa elf Monaten ein gesundes Fohlen zur Welt und ist zwei Wochen danach schon wieder das erste Mal rossig.