Fussball
Hass gegen ÖFB-Stürmer: "Du gehörst ins KZ!"
Karim Onisiwo bricht sein Schweigen. Der ÖFB-Teamstürmer in Diensten von Mainz 05 enthüllte widerliche Hass-Nachrichten, die er erhalten hatte.
Am vergangenen Samstag hatte der 28-Jährige mit seinem Führungstreffer den 2:1-Erfolg der abstiegsgefährdeten Mainzer bei Borussia Mönchengladbach eingeleitet. Danach erhielt der pfeilschnelle Stürmer übelste Beschimpfungen.
"Du gehörst ins KZ, Kek", hatte ein vermeintlicher Gladbach-Fan dem Österreicher geschrieben. "Kek" ist ein abwertender Begriff für eine Person, kann mit "Verlierer" oder "Waschlappen" übersetzt werden.
"Das lässt einen nicht los"
Onisiwo, der einen aus Nigeria stammenden Vater hat, zeigte sich gegenüber der "Mainzer Allgemeinen Zeitung" tief betroffen. "Es ist schockierend, dass Menschen überhaupt so denken und so etwas schreiben. Selbst mit so einer fürchterlichen Nachricht dieses Ausmaßes konfrontiert zu werden, das lässt einen nicht los", schilderte der ÖFB-Legionär.
"Es ist so unangenehm und unmenschlich und so unglaublich, dass Menschen einfach nicht verstanden haben, dass so ein Denken im Fußball und überhaupt in der Welt nichts zu suchen hat", ergänzte der Mainzer, der erstmals über rassistische Anfeindungen sprach.
"Fußball steht im Hintergrund"
Neben Onisiwo hatten laut "Bild" auch ÖFB-Legionär Philipp Mwene und Adam Szalai übelste Hass-Nachrichten erhalten.
Vollste Unterstützung erhalten die Spieler jedenfalls von Coach Bo Svensson. "Man denkt, 2021 müssten wir viel weiter sein. Das Thema Fußball steht im Hintergrund, wenn man so etwas sieht. Diese Leute sollten in der Gesellschaft weniger Platz haben", so der dänische Ex-Coach von Liefering. Der Verein hatte sich demnach bei Instagram beschwert. Das soziale Netzwerk diese Beschwerde aber zurückgewiesen.