Kredit für Signa Development
Haselsteiner hilft Benko-Firma mit 25 Millionen Euro
Unternehmer und Signa-Gesellschafter Haselsteiner pulvert weitere 25 Mio. in Benko-Firma – "um den Schaden zu minimieren".
Der Unternehmer und Signa-Gesellschafter Hans Peter Haselsteiner greift der insolventen Signa Development von René Benko wie angekündigt unter die Arme. Er stellt einen sogenannten Massekredit in Höhe von 25 Mio. Euro zur Verfügung, wie Andrea Fruhstorfer, Sanierungsverwalterin der Signa Development, Freitagmittag mitteilte.
Nach konstruktiven Gesprächen und Verhandlungen werde eine Tochtergesellschaft der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, einen Massekredit in Höhe von bis zu 25 Millionen Euro für die Signa Development Selection AG zur Verfügung stellen. Ein Massekredit ist ein im Rahmen eines Insolvenzverfahrens unter anderem bei Gläubigern aufgenommenes Darlehen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs und der Zahlungsfähigkeit.
Die Haselsteiner-Initiative wurde vom Gläubigerausschuss, vertreten durch die Gläubigerschutzverbände AKV, KSV und ÖVC sowie der Finanzprokuratur, positiv bewertet. Der Massekredit wurde am Freitag vom Aufsichtsrat der Signa Development Selection AG genehmigt. Die Summe gilt nach derzeitigem Kenntnisstand als ausreichend für die Fortsetzung der geordneten Restrukturierung des Unternehmens.
Notverkäufe mit Wertverlust vermeiden
"Der Massekredit in Höhe von 25 Millionen Euro war ein wichtiger Schritt zur weiteren Stabilisierung der Projektgesellschaften, um Notverkäufe mit erheblichem Wertverlust zu vermeiden. Damit können wir auf Ebene der Projektgesellschaften die offenen Zahlungen leisten und den Fortbetrieb sicherstellen“, so die Sanierungsverwalterin Dr. Andrea Fruhstorfer.
„Der Massekredit soll eine geordnete Restrukturierung durch die Sanierungsverwalterin und das Management ermöglichen, um mehr Zeit für bessere Verkaufsabschlüsse und somit für eine höhere Rückzahlungsquote der Gläubiger zu gewinnen“
"Ich sehe mich in der Verantwortung als wesentlicher Aktionär, den Schaden für das Unternehmen und die Gläubiger zu minimieren. Der Massekredit soll eine geordnete Restrukturierung durch die Sanierungsverwalterin und das Management ermöglichen, um mehr Zeit für bessere Verkaufsabschlüsse und somit für eine höhere Rückzahlungsquote der Gläubiger zu gewinnen", so Dr. Hans Peter Haselsteiner.
„Der Vorwurf, es seien unmittelbar vor Insolvenzeröffnung Zahlungen von der Signa Development Selection AG an Rene Benko bzw. ihm zuzurechnende Rechtsträger erfolgt, ist unrichtig"“
Insolvenzverwalterin Ruhstorfer nimmt auch Stellung zu aktuellen Berichten über eine heimliche Überweisung von über 300 Mio. Euro durch die Signa Development kurz vor der Insolvenz an Firmen im Nahefeld von René Benko.
"Der Vorwurf, es seien unmittelbar vor Insolvenzeröffnung Zahlungen von der Signa Development Selection AG an Rene Benko bzw. ihm zuzurechnende Rechtsträger erfolgt, ist unrichtig", heißt es in der Aussendung von Anwältin Fruhstorfer.
300 Mio. Euro für Immo-Projekte
Zutreffend sei, dass es Forderungen gegen nahestehende Gesellschaften der SIGNA-Gruppe gibt. "Nach aktuellem Erhebungstand sind die kolportierten € 300 Mio für Immobilienprojekte der Signa verwendet worden", so die Sanierungsverwalterin. Die Forderungen würden selbstverständlich geprüft und betrieben. Eine detaillierte Darstellung der Verrechnungsbeziehungen erfolge im Rahmen der Berichtserstattung an das Insolvenzgericht und an den Gläubigerausschuss. Die Schuldnerin behalte sich rechtliche Schritte gegen die Berichterstattung vor.
Bei der Signa Development können Gläubiger ihre Forderungen bis zum 12. Februar anmelden. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung ist für den 26.02.2024 anberaumt, die Sanierungsplantagsatzung findet am 18.03.2024 statt.
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