"Haben mein Leben gerettet"
Harald will seine 77 Blutkonserven zurückspenden
Ein Unfall im Alter von 19 war ein einschneidendes Erlebnis im Leben von Harald F. Der 49-Jährige hat es sich zum Ziel gesetzt, etwas zurückzugeben.
Eine rutschige Stiege war schuld. Harald war damals 19 und als Steuermann auf einem Schiff. "Ich bin etwas unsanft auf dem Hintern gelandet. Genauer gesagt so unsanft, dass ich mir dabei drei Wirbel gebrochen habe", erzählt der 49-Jährige im Gespräch mit "Heute".
"Hatte doppelt Glück"
Diese drei Wirbel wurden im Zuge einer langen und komplizierten Operation im Wiener AKH wieder zusammengeschraubt. Dabei gab es einen Zwischenfall, es kam zu einer Knochenmarksblutung. Harald bekam deshalb insgesamt 77 Blutkonserven verabreicht.
"Da hatte ich doppelt Glück. Erstens habe ich Blutgruppe A+, also eine der häufigsten Blutgruppen. Und zweitens wurde ich im AKH operiert, das aufgrund der Größe alle Konserven gleich lagernd hatte", so Harald.
Spenden wie ein gesellschaftliches Event
Ein enormer Einschnitt ins Leben des damals 19-Jährigen, der glücklicherweise gut ausging. Heute ist Harald fit und als Radiologie-Stationsleiter im Krankenhaus Hainburg (NÖ) tätig. Der 49-Jährige ist Rotkreuz-Bezirksstellenleiter und bei der Freiwilligen Feuerwehr. Und er hat sich ein besonderes Ziel gesetzt: Er möchte alle seiner 77 erhaltenen Blutkonserven wieder zurückspenden.
"Aktuell ist mein Stand bei minus 25", lacht Harald. Er versucht drei bis vier Mal im Jahr spenden zu gehen, hat inzwischen auch viele Kollegen dazu überredet, mitzugehen. "Mit der BlutGruppen-Challenge ist das fast wie ein kleiner Wettbewerb. Außerdem ist das Spenden für mich wie ein gesellschaftliches Event. Man geht da hin, trifft Leute wieder. Während man liegt, kann man plaudern, danach gibts noch was zum Naschen, also ich mag das gern." Der erfahrene Blutspender weiß, wo er hingehen muss. "Bei den Aktionen im Burgenland werden oft extra Kuchen gebacken für die Spender" grinst er.
"Hoffe, dass ich im Plus bleibe"
"Ich finde es einfach schön, dass der Hilfsgedanke im Vordergrund steht", so der Niederösterreicher. Das Gefühl, jemanden zum helfen, gibt ihm eine innere Wärme. Außerdem kann man Blut nicht künstlich herstellen, man ist also auf die Spenden angewiesen. Auch deshalb möchte Harald auch gerne mehr Leute motivieren, spenden zu gehen. "Es gibt auch so tolle Aktionen wie zum Beispiel die Blut Buddies. Auch wenn man vielleicht ein bisschen Angst hat, man wird an die Hand genommen", erzählt er.
"Blut spenden rettet Leben. Es hat mein Leben gerettet und das werde ich nie vergessen. Auch wenn ich alles zurückgespendet habe, will ich weitermachen. Und ich hoffe, dass ich dann immer im Plus bleibe", wünscht sich der 49-Jährige.
Blutspende:
Blut spenden darf man in Österreich zwischen 18 und 70 Jahren. Alle Infos zu Voraussetzungen und Terminen gibt es auf www.blut.at
Die"Blut Buddies" kommen bei vielen Erstspenden in Wien, NÖ und dem Burgenland zum Einsatz.
Bei der "BlutGruppen-Challenge" kann man sich in Wien, NÖ oder Burgenland als Gruppe registrieren und misst sich jährlich mit anderen Gruppen im Spendenergebnis.