Hamilton-Nachfolge: Hat sich Wolff hier verplappert?

Am 1. Februar platzte die Bombe, da wurde der Mercedes-Abgang von Siebenfach-Weltmeister Hamilton bekannt. Der Brite kehrt den "Silberpfeilen" am Jahresende den Rücken, heuert bei Ferrari an. Bei den Italienern unterschrieb der 103-fache Rennsieger einen Zweijahresvertrag.

Seither sucht Mercedes-Teamchef Toto Wolff den Hamilton-Nachfolger, den zweiten "Silberpfeil"-Piloten neben George Russell, der weiterhin bei Mercedes bleibt. Einige Kandidaten wie Fernando Alonso oder Alexander Albon nahmen sich zuletzt mit Vertragsverlängerungen bei ihren Teams selbst aus dem Rennen, die Kandidatenliste wurde immer kürzer. Nun gab der Österreicher einen deutlichen Hinweis, in welche Richtung es geht, verriet dabei schon fast zu viel.

Absage an Sainz

Denn einer der Kandidaten ist pikanterweise Carlos Sainz, der Ferrari verlassen muss, um für Hamilton Platz zu machen. Der Spanier gilt als Königsfigur im "Fahrer-Schach" der Motorsport-"Königsklasse", hat einige Optionen vorliegen, steht bei Sauber/Audi und Williams ganz oben auf der Liste. Aber nicht mehr bei Mercedes, wie Wolff nun bei "Sky" bestätigte. Am Rande des Rennwochenendes in Montreal verriet der Mercedes-Boss, dass Sainz nicht zu Mercedes wechseln werde.

"Wir wollen uns auf Kimi konzentriere, das ist unsere Zukunft – junge Fahrer", erklärte Wolff, machte damit klar, dass 2025 wohl Top-Talent Andrea Kimi Antonelli im Mercedes sitzen werde. Man wolle sich auf junge Fahrer konzentrieren. "Und das haben wir auch Carlos gesagt", fügte der Mercedes-Teamchef an, ehe Wolff merkte, dass er wohl etwas zu viel verraten habe. "Wir haben noch keine Entscheidung getroffen. Es gibt noch andere, die auch interessant für uns sind", meinte der Teamchef.

Warten auf Verstappen?

Der noch 17-jährige Antonelli gilt als größtes Formel-1-Talent seit Dreifach-Weltmeister Max Verstappen, zeigte in Mercedes-Tests bereits auf. Wolff hält große Stücke auf Antonelli, will wohl auch denselben Fehler nicht zweimal machen. Der Österreicher hatte die Chance, den 16-jährigen Verstappen unter Vertrag zu nehmen, konnte dem Niederländer aber kein fixes Cockpit anbieten, deshalb ging der nunmehrige Dreifach-Weltmeister zu Red Bull, wurde zum Formel-1-Star.

Meldungen, dass Antonelli zuletzt in Tests sogar besser als Russell und Mercedes-Ersatzfahrer Mick Schumacher abgeschnitten habe, wollte der Wiener nicht so stehen lassen. Alle hätten unterschiedliche Programme absolviert, erklärte der Mercedes-Boss. "Die Performance war genau so, wie wir es erwartet haben", stellte Wolff klar.

Es gibt wohl nur zwei Gründe, warum Antonelli noch nicht als Mercedes-Fahrer für 2025 genannt wurde: Einerseits, weil Wolff nach wie vor auf die Mini-Chance, Max Verstappen unter Vertrag nehmen zu können, hoffen könnte. Andererseits, weil Antonelli erst am 25. August 18 Jahre alt wird, dann die Superlizenz, also die Formel-1-Fahrerlaubnis, erhält.