Nahost-Konflikt
Hamas-Terroristen zeigen neues Geisel-Video aus Gaza
Die radikalislamische Hamas hat ein Video veröffentlicht, das mutmaßlich drei als Geiseln im Gazastreifen festgehaltene israelische Frauen zeigt.
Zwei der drei in dem fünfminütigen Video zu sehenden Frauen geben an, israelische Soldatinnen zu sein, bei der dritten handelt es sich nach ihren eigenen Angaben um eine Zivilistin. Die Frauen erklären, dass sie seit 107 Tagen festgehalten werden, was darauf schließen lässt, dass das Video bereits am vergangenen Sonntag aufgenommen wurde.
Die Veröffentlichung des Videos erfolgte unmittelbar nach einer Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) in Den Haag, in der Israel dazu aufgerufen wird, bei seinem Militäreinsatz im Gazastreifen jeden möglichen Akt eines "Völkermords" zu verhindern und den Zugang für humanitäre Hilfe in das Palästinensergebiet zu ermöglichen.
Weiter heftige Kämpfe in Chan Junis
Israels Armee setzt nach eigenen Angaben ihre intensiven Kämpfe in der Stadt Chan Junis im Gazastreifen fort. Soldaten hätten dort Dutzende Ziele der Hamas angegriffen, teilte das Militär am Freitag mit. Bei verschiedenen Einsätzen habe es dabei auch Tote gegeben. "Terroristen wurden von den Truppen bei Kämpfen in der Gegend getötet", hieß es dazu von der Armee. Wegen der heftigen Kämpfe flüchteten Augenzeugen zufolge Tausende aus Chan Junis. Die größte Stadt im Süden des Gazastreifens gilt als Hamas-Hochburg. Israel vermutet in dem Tunnelnetzwerk in der Gegend die Führung der Terrororganisation sowie auch israelische Geiseln.
Das Militär teilte in der Nacht zu Freitag mit, um den Betrieb der Nasser-Klinik und des Amal-Krankenhauses in Chan Junis sicherzustellen, sei man in Kontakt mit deren Direktoren sowie dem medizinischen Personal vor Ort. Es besteht nach Darstellung der Armee keine Verpflichtung dazu, die Menschen aus den beiden Kliniken zu evakuieren. Allein im Nasser-Krankenhaus haben UN-Angaben zufolge rund 18.000 Binnenflüchtlinge Schutz gesucht. Viele Menschen haben sich laut Armee aber freiwillig entschieden, die Krankenhäuser zu verlassen. Für sie gebe es einen Fluchtkorridor. Der Gaza-Direktor des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Thomas White, sagte am Donnerstag, die beiden Kliniken seien umstellt.