Evakuierung verzögert
Hamas setzt verwundete Kämpfer auf Ausreiseliste
Wegen des Versuchs, ihre verwundeten Kämpfer auf eine Ausreiseliste zu setzen, verzögert sich die Evakuierung von schwer verletzten Palästinensern.
Die Hamas soll nach US-Angaben versucht haben, einige ihrer verwundeten Kämpfer auf eine Liste mit Personen mit Ausreiseerlaubnis aus dem Gazastreifen zu setzen. Das Manöver der extremistischen Gruppe habe mit dazu geführt, dass sich diese Woche die Evakuierung Hunderter ausländischer Staatsbürger und schwer verletzter Palästinenser aus dem abgeriegelten Küstengebiet verzögert habe, teilte ein ranghohes Mitglied der Regierung von US-Präsident Joe Biden am Freitag vor Reportern mit. Die Gewährsperson äußerte sich unter Zusicherung von Anonymität.
Die Hamas hatte zugestimmt, im Gazastreifen festsitzende Ausländer ziehen zu lassen, sofern einige verletzte Palästinenser ebenfalls das Gebiet über den Grenzübergang Rafah in Richtung Ägypten verlassen dürften, um sich medizinisch behandeln zu lassen.
Mutmaßliche Kämpfer der Hamas
Doch als ägyptische Beamte die Ausreiseliste überprüft hätten, seien ihnen mehrere verletzte Palästinenser aufgefallen, bei denen es sich um mutmaßliche Kämpfer der militant-islamistischen Gruppe gehandelt habe, sagte die US-Gewährsperson. Die USA, Israel und Ägypten hätten klargestellt, dass es "inakzeptabel" sei, Hamas-Kämpfer auf die Liste zu setzen.
Letztlich habe die Hamas die Personen wieder von der Liste genommen. Dutzenden schwer verletzten Palästinensern sei daraufhin gemeinsam mit ausländischen Staatsbürgern die Ausreise aus dem Gazastreifen gestattet worden.