Raketenalarm in Tel Aviv
Hamas melden 35 Tote bei israelischem Luftangriff
Die neue Woche startete mit einigen außergewöhnlichen Vorkommnissen im Nahost-Konflikt.
Bei einem israelischen Luftangriff sind nahe der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums dutzende Menschen getötet worden. Die palästinensische Präsidentschaft warf Israel in der Nacht zum Montag vor, absichtlich ein Zentrum für Vertriebene in der Nähe von Rafah angegriffen zu haben und sprach von einem "abscheulichen Massaker". Demnach wurden mindestens 35 Menschen getötet.
Die israelische Armee erklärte, bei dem Luftangriff sei ein "Hamas-Komplex in Rafah getroffen worden, in dem wichtige Hamas-Terroristen tätig waren". Der Angriff mit "Präzisionsmunition" habe sich gegen "legitime Ziele" gerichtet. "Präzise Geheimdienstinformationen" hätten auf die Nutzung des Geländes durch die Hamas hingewiesen. Die Armee erklärte, sie prüfe Berichte, "die darauf hinweisen, dass infolge des Angriffs und des Feuers mehrere Zivilisten in der Gegend verletzt wurden."
Lange Verschnaufpause
Am Sonntag hatte die Hamas erstmals seit vier Monaten wieder Raketen auf den Großraum Tel Aviv gefeuert – nach Armeeangaben handelte es sich um acht Geschosse, die aus Rafah abgefeuert wurden. Die Raketenabwehr habe einige davon abfangen können. Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren mehrere Explosionen zu hören. In mehreren Städten im Großraum der Küstenmetropole gab es ebenfalls Raketenalarm.
Der bewaffnete Arm der Hamas erklärte, er habe einen "grossen Schwall Raketen" auf die israelische Metropole Tel Aviv abgefeuert. Es handele sich dabei um eine Reaktion "auf die zionistischen Massaker gegen Zivilisten", hieß es in der Erklärung der Essedin-al-Kassam-Brigaden.
Zwei Frauen wurden nach Angaben von Sanitätern leicht verletzt, als sie in Schutzräume eilten. Zuletzt war Tel Aviv am 29. Januar mit Raketen aus dem Gazastreifen angegriffen worden.