"GEHEIMES PORTFOLIO"

Hamas investiert Spenden in Millionen-Firmenimperium

Während die humanitäre Not im Gaza immer größer wird, scheffeln die Chefs des Hamas-Terror Millionen. Die Türkei hält ihnen dabei den Rücken frei.

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Hamas investiert Spenden in Millionen-Firmenimperium
Der Hamas-Führer Ismail Haniyeh gibt sich gerne bescheiden und volksnah – dabei soll seine Familie rund vier Milliarden Dollar Vermögen besitzen.
IMAGO/ABACAPRESS

Während sich die Hamas im Gazastreifen gerne nicht nur als Kämpfer, sondern auch als Schutzmacht der Palästinenser präsentiert, scheffelt die Terrororganisation im Ausland Geld für schlechtere Zeiten. Angesichts der israelischen Offensive befürchtet das UN-Hilfswerk UNRWA einen kompletten Kollaps des Gebietes mit mehr als zwei Millionen Einwohnern.

Palästinenser leiden im Gaza, Hamas-Chefs residieren in Katar

Für Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter sammeln Hilfsorganisationen rund um die Welt deshalb momentan fieberhaft Spenden – die seit 2007 regierende Hamas sitzt derweil auf prall gefüllten Bankkonten, die Anführer der Organisation führen in Ländern wie Katar und der Türkei Luxusleben in Penthouse-Suiten.

Denn für die strategischen Entscheide der Hamas ist der sogenannte Schura-Rat zuständig. Dieser umfasst auch das "Büro für Investitionen". Der Ausschuss überwacht das ausländische Handelsvermögen der Terrorgruppe, das von den Anführern das "geheime Portfolio" genannt wird.

"Kein Cent fließt in den Gazastreifen"

Und dieses Portfolio hat es in sich: Laut Recherchen der "Bild" hat die Hamas außerhalb des Gazastreifens ein Finanzimperium aufgebaut, das insgesamt rund 700 Millionen Dollar (rund 652 Millionen Euro) wert ist. Bei den 30 bis 40 Firmen soll es sich vor allem um Immobilien- und Bauunternehmen handeln, die ihre Geschäftssitze in Katar, Algerien, dem Sudan oder auch der Türkei haben.

"Das ist das goldene Sicherheitsnetz für die Hamas-Führungsriege und ihre Familien – kein Cent davon ist in den Gazastreifen geflossen", so ein früherer israelischer Geheimdienstler, der Geldströme von Terrororganisationen untersucht.

Commerzbank verschiebt Hamas-Gelder

Für die Verwaltung ihrer Gelder setzen die Hamas-Oberhäupter auf türkische Banken. Doch auch bekannte europäische Unternehmen wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank tauchen im Zusammenhang mit den Terroristen auf: Die deutschen Banken dienen für Überweisungen nach Europa offenbar als Korrespondenzbanken.

"Die Hamas hat ganz bewusst einen finanziellen Sicherheitsschirm aufgebaut, für den Tag, an dem Saudiarabien, Katar oder die Türkei ihre finanzielle Unterstützung einstellen", so der Geldwäsche-Experte gegenüber der "Welt". Der Aufbau des Netzwerkes habe schon vor rund zwei Jahrzehnten zunächst in Saudiarabien, später vermehrt in der Türkei begonnen.

Sanktionen verfehlen ihre Wirkung

Schon vor zwei Jahren deckte die deutsche Zeitung Teile des geheimen Firmenimperiums auf, woraufhin das US-Finanzministerium verschiedene Firmen sanktionierte. Trotz diesen Maßnahmen scheinen die Geschäfte der Hamas-Firmen weiter zu florieren: Das von den Sanktionen betroffene Unternehmen Trend GYO, eine türkische Immobilien-Investmentfirma, vermeldet für 2022 einen Reingewinn von rund zwei Millionen Euro.

Denn im Gegensatz zum US-Finanzministerium lässt die Regierung von Recep Erdogan die Firmen gewähren – schließlich bietet das Land auch diversen hohen Hamas-Funktionären Unterschlupf. Trotz des brutalen Massakers vom 7. Oktober und der offensichtlichen Gleichgültigkeit der Hamas gegenüber dem Leid der Palästinenser im Gazastreifen argumentierte der türkische Präsident in einer Rede, dass die Hamas "nur für den Schutz ihres Landes und ihrer Bürger" kämpfe.

EU liefert indirekt Ressourcen für Hamas-Raketen

Teilweise brüstet sich die Terrororganisation gar damit, das Leid der Bevölkerung vor Ort aktiv zu vergrößern: So teilten Social-Media-Kanäle der Hamas nach dem Überfall vom 7. Oktober Propagandavideos. Darin ist zu sehen, wie reihenweise Wasserleitungen aus dem Boden gerissen und anschließend zu Raketen umfunktioniert werden. Bezahlt wurden die Leitungen von der EU – obwohl die Terroristen schon lange prahlten, aus den Rohren Raketen herstellen zu können.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
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