Hamas-Geisel Noa zurück bei ihrer todkranken Mutter

"Sie ist stark", sagt ein Verwandter der befreiten Geisel Noa Argamani zu israelischen Reportern. Die 25-Jährige erzählte ihrer Familie, wie die israelischen Einsatzkräfte sie am Samstagmorgen retteten. "Das Militär stand um zehn Uhr vor der Tür und schrie laut: 'Da ist die IDF und wir sind gekommen, um dich zu retten'", schilderte Asaf Shaibi gegenüber "Times of Israel".

Noas Vater, Yaakov Argamani, freute sich über die Rückkehr seiner Tochter: "Heute ist mein Geburtstag und seht, was für ein Geschenk ich bekommen habe", sagte er. Seine Tochter, die gleich nach ihrer Befreiung ins Sheba Medical Center in Ramat Gan transportiert wurde, sei mittlerweile zur Behandlung in das Ichilov-Spital in Tel Aviv verlegt worden. Dort wird derzeit Noas Mutter Liora Argamani wegen Hirnkrebs im Endstadium behandelt. Die 61-Jährige sagte zu "Times of Israel", dass es ihr letzter Wunsch gewesen sei, ihre Tochter wiederzusehen.

Militäraktion an zwei Orten zeitgleich durchgeführt

Die Eliteeinheiten des israelischen Militärs hatten zusammen mit der Polizei zwei Gebäude der Hamas im Herzen von Nuseirat im Zentrum von Gaza durchsucht. An einem dieser Orte wurde Noa Argamani gerettet, an einem zweiten Ort rund 200 Meter entfernt befanden sich der 21-jährige Almog Meir Jan, der 27 Jahre alte Andrey Kozlov und der 40-jährige Shlomi Ziv. Sie seien in verschlossenen Räumen festgehalten und von etlichen Menschen bewacht worden, teilte Militärsprecher Daniel Hagari mit.

Die Befreiungsaktionen in beiden Gebäuden seien am Vormittag zeitgleich erfolgt, um eine Vorwarnung vor einem Armeeeinsatz und damit die Tötung der Geiseln im jeweils anderen Gebäude zu verhindern. In der Wohnung, in der sich Argamani befand, seien die Wächter vollkommen überrascht gewesen. In der anderen Wohnung sei es zu einem heftigen Feuergefecht gekommen, in dessen Zuge ein hochrangiger Polizeibeamter schwer verletzt worden und später im Spital ums Leben gekommen sei.

Die Geiseln seien anschließend, geschützt von den Einsatzkräften, heraus und zunächst in Autos gebracht worden. "Wir geben ihnen menschliche Schutzschilde, damit sie nicht ins Kreuzfeuer geraten", so Militärsprecher Hagari. Schließlich seien die vier per Helikopter nach Israel geflogen worden.