Wasser für 2 Mio. Menschen

Halbe Mrd. Liter Abwasser am Tag! Wien Kanal wird 100

Wien Kanal feiert 100-jähriges Jubiläum. Seit 1924 kümmert sich die Stadt um sauberes Trink- und sicheres Abwasser und den Schutz vor Überflutungen.

Wien Heute
Halbe Mrd. Liter Abwasser am Tag! Wien Kanal wird 100
Sauberes Trinkwasser ist ein Luxus, für den man dankbar sein kann. Dass aus Wiener Wasserhähnen stets Top-Qualität fließt und genutztes Leitungswasser nachher wieder sicher abfließt, ohne die Umwelt zu verschmutzen, dafür sorgen in Wien täglich 450 Mitarbeiter im Wiener Kanalsystem.
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Am 18. Jänner ist es soweit, ein großer Geburtstag steht an: Wien Kanal feiert sein stolzes Jubiläum. Seit 1924 ist die Wiener Kanalreinigung nun in öffentlicher Hand. Schon wird der städtische Kanalbetrieb 100 Jahre alt. Heute sind 99,8 Prozent der Wiener Haushalte an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen – das ist ein internationaler Spitzenwert.

"Wien Kanal trägt wesentlich zur Gesundheit und Sicherheit der Wienerinnen und Wiener bei. Zumeist unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür, dass Tag für Tag eine halbe Milliarde Liter Abwasser von 2 Millionen Menschen und 170.000 Gebäuden sicher und umweltgerecht zur Kläranlage transportiert wird, bei Starkregen um ein Vielfaches mehr", so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SP).

Stadtrat Jürgen Czernohorszky (2. v. re.) besucht das Speicherbecken Simmering von Wien Kanal. Mit im Bild: Wien Kanal Direktor Andreas Ilmer, Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ), Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Ramona Miletic.
Stadtrat Jürgen Czernohorszky (2. v. re.) besucht das Speicherbecken Simmering von Wien Kanal. Mit im Bild: Wien Kanal Direktor Andreas Ilmer, Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ), Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Ramona Miletic.
PID

Massive Investitionen für den Schutz der Wiener vor Überflutung

Los ging es mit dem städtischen Kanalbetrieb im Juli 1923. Zuvor hatten die Kanalräumung Private besorgt. Am 1. Juli 1923 wurde dann im Wiener Gemeinderat beschlossen, die Kanalarbeiter in den Dienst der Stadt Wien zu übernehmen. Das betraf damals 408 Beschäftigte. 1924 dann ging der Kanalbetrieb dann in städtische Hand.

Wien investiert nun hundert Jahre später massiv in Ausbau und Instandhaltung der Infrastruktur, um die Wiener bestmöglich vor Überflutungen und die Wiener Gewässer vor Verunreinigung zu schützen. "Mit dem diesjährigen Jubiläum möchte ich dazu beitragen, die großartigen Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor den Vorhang zu holen", so Jürgen Czernohorszky (SP).

Kanalsystem auf 2.500 Kilometern Länge befördert eine halbe Milliarde Schmutzwasser täglich

Heute kann das Wiener Kanalsystem mit einer Leitungslänge von mehr als 2.500 Kilometer Rohren, 52.000 Schächten und 124 Pumpwerken glänzen – denn damit ist Wien Kanal Österreichs größter Kanalnetzbetreiber. Jeden Tag kommt eine halbe Milliarde Liter Abwasser von zwei Millionen Menschen und 170.000 Gebäuden sicher und umweltgerecht nach Simmering in die Kläranlage. Damit alles glatt läuft, greift eine digitale Steuerung auf Daten von 719 Abwassermessstellen, 151 elektromechanischen und 300 statischen Regelbauwerken sowie 35 Wetterstationen zu.

Abwassermonitoring und Überflutungsschutz

Rund 450 Mitarbeiter halten rund um die Uhr das Kanalnetz in Schuss. Täglich werden 15 bis 20 Tonnen abgelagertes Material aus den Kanälen geräumt. Übrigens als eine der ersten europäischen Großstädte startete Wien mit dem Abwassermonitoring ("CSI Abwasser“), um daraus Erkenntnisse über die Verbreitung von Viren zu gewinnen. Stetig gearbeitet wird zudem am Ausbau des Kanalnetzes und an Schutzmaßnahmen vor Überflutungen. Riesige unterirdische Becken beispielsweise wie sie in Favoriten, Simmering und Liesing stehen, sollen vor Starkregenfolgen schützen. Zu diesem Zweck wird auch der Wiener Kanal ausgebaut ab erstem Quartal 2024.

"Vor 100 Jahren entschied sich die Stadt Wien, dass sich die Kanal- und Senkgrubenräumer am Wohl der Bürgerinnen und Bürger und nicht am Gewinn ihrer Arbeitgeber orientieren. Man wollte der Bevölkerung qualitativ hochwertige Leistungen garantieren. Erst durch diese Entscheidung war es möglich, die Kanalräumung zu modernisieren und den Erfordernissen der Hygiene anzupassen. Gleichzeitig verbesserten sich die Arbeitsverhältnisse der Kanalräumer durch den neuen Arbeitgeber deutlich", so Wien Kanal Direktor Andreas Ilmer zum Jubiläum.

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