Gesundheit
Hände waschen - So faul sind wir schon wieder
Eine neue Studie aus den USA zeigt jetzt, dass wir trotz anhaltender Pandemie zu unseren schlechten Gewohnheiten zurückkehren.
Hände waschen! Mit Seife, 20 Sekunden lang, so oft wie nur möglich - so das Mantra seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie. Und wir taten es.
Teilweise sogar, bis die Hände wund waren. Seife und Desinfektionsmittel wurden zu unseren Waffen gegen die Viren. Doch damit ist jetzt wohl Schluss. Der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier, daran kann offensichtlich auch eine anhaltende Pandemie nichts ändern. Das zeigt jetzt eine am Montag im Fachmagazin "JAMA Internal Medicine" veröffentlichte Studie des US Centers for Disease Control and Prevention.
Demnach wuschen sich die Amerikaner im Juni 2020 doppelt so oft die Hände wie 2019. Mittlerweile sind sie jedoch wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurückgefallen.
Intensive Handhygiene hielt nur vier Monate an
Ort der Studie war ein Krankenhaus in Chicago, in dem die Verwendung von Seife und Desinfektionsmitteln über jeden Ein- und Ausgang des Zimmers rund um die Uhr elektronisch verfolgt wird. Die Aufzeichnungen zeigen, dass die Mitarbeiter zu Beginn der Pandemie zu 100 % Regelkonform waren. "Unsere Mitarbeiter im Gesundheitswesen waren sehr besorgt - sie wussten nicht, wer Covid hatte und wer nicht - und waren daher äußerst vorsichtig mit ihrer Händehygiene", erzählt Studienmitautorin Dr. Emily Landon, Executive Medical Director für Infektionsprävention und -kontrolle an der University of Chicago Medicine gegenüber CNN.
Allerdings dauerte es nur vier Monate bis das Krankenhauspersonal wieder in seine alten "Hygiene"-Muster zurückfiel und im Vergleich zum Vorjahr nur noch halb so oft die Hände gewaschen oder desinfiziert werden. Landons Erklärung: "Händehygiene ist eine Gewohnheit. Es ist, als würde man sich anschnallen, sich gesund ernähren oder regelmäßig Sport treiben. Daran muss man sich erst gewöhnen."