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Familie am Ende: "Haben nicht einmal mehr Unterwäsche"

Die ungeheuerlichen Unwetter in Kärnten haben die Familie von Julia Zlattinger hart getroffen. "Unsere Existenz wurde vernichtet."

Amra Duric
Das Haus von Kärntnerin Julia wurde von den heftigen Unwettern komplett zerstört. Der Schlamm steht zwei Meter hoch.
Das Haus von Kärntnerin Julia wurde von den heftigen Unwettern komplett zerstört. Der Schlamm steht zwei Meter hoch.
privat

Die katastrophalen Unwetter in Treffen (Kärnten) haben Julia Zlattinger all ihr Hab und Gut geraubt. "Wir dachten, wir kommen nicht mehr lebend raus", erzählt die 38-Jährige, sichtlich mitgenommen, im Gespräch mit "Heute".

Das Haus der Reitpädagogin, in dem sie mit ihrer Tochter (15) und ihrem Freund lebt, wurde von einer Mure völlig verwüstet. "Als uns die Unwetter trafen hat das ganze Haus gebebt. Wir konnten uns noch auf den Dachboden retten und waren komplett abgeschnitten. Nicht einmal die Einsatzkräfte konnten uns erreichen."

Kärntnerin filmte Wassermassen>>Video zeigt Ausmaß der Zerstörung>>

Mini-Ziege überlebte Flut nicht

Stundenlang harrte Julia mit ihrer Familie am Dachboden aus. "Wir haben sechs Pferde, vier Ziegen, Katzen und einen Hund. Ich habe die Tiere draußen schreien gehört, aber wir konnten nichts machen. Es war grauenvoll." Als die enormen Regenmassen nachließen, rettete sich die Familie schließlich über das Dach aus dem Haus. "Es war ein Wunder. Die Tiere waren noch da. Bis auf eine unserer Mini-Ziegen. Sie wurde leider von den Wassermassen mitgerissen. Auch unsere Autos sind weg."

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    "Im Untergeschoss stand der Schlamm zwei Meter hoch", erzählt Julia.
    "Im Untergeschoss stand der Schlamm zwei Meter hoch", erzählt Julia.
    privat

    Schulsachen, Möbel, Kleidung – alles zerstört

    Seit Tagen ist die Kärntnerin rund um die Uhr mit Aufräumarbeiten beschäftigt. "Der Schlamm steht im Erdgeschoß zwei Meter hoch. Alles ist komplett zerstört. Die Möbel, Erinnerungsstücke, Schuhe, Schulsachen, Computer. Wir haben nicht einmal mehr Unterwäsche. Mein Freund und ich sind beide selbstständig. Unsere Existenz wurde vernichtet."

    "Unsere finanzielle Situation ist aber furchtbar. Es fehlt an allen Ecken und Enden."

    Freiwillige Helfer stehen der Familie täglich mit Baggern und Schaufeln täglich zur Seite. Ihre Tiere konnte die 38-Jährige in einem benachbarten Stall unterbringen. Sie selbst und ihre Familie konnten bei der Familie ihres Freundes unterkommen. 

    "Die Unterstützung im Ort ist groß und wir sind dankbar, dass wir gesund geblieben sind. Unsere finanzielle Situation ist aber furchtbar. Es fehlt an allen Ecken und Enden," berichtet Zlattinger. Freunde haben für die Familie nun ein Spendenkonto auf gofundme.com eingerichtet. 

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