"Vize"-Duell im US-Wahlkampf
"Habe mich in Donald Trump geirrt" – Geständnis im TV
In der Nacht auf Mittwoch sind die Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz und J.D. Vance zum TV-Duell angetreten.
Von 20 Minuten und
Michael Rauhofer-RedlIn der Nacht auf Mittwoch (mitteleuropäischer Zeit) lieferten sich die jeweiligen US-Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance (Donald Trump) und Tim Walz (Kamala Harris) eine TV-Debatte.
REUTERS
Argumente statt persönliche Angriffe – in ihrem TV-Duell haben sich die US-Vizepräsidentschaftskandidaten keinen aggressiven Schlagabtausch geliefert, sondern eine zumeist sachlich geführte Debatte über die zentralen Themen des Wahlkampfes geführt. J.D. Vance und Tim Walz diskutierten am Dienstagabend (Ortszeit) 90 Minuten lang vor einem Millionenpublikum intensiv über die zentralen Themen des Wahlkampfs, von Migration über Wirtschaft bis hin zu Abtreibung – ohne dass am Ende ein klarer Sieger des Duells festgestanden hätte.
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Nahost
Nahost: Der 60 Jahre alte Walz warnte angesichts der Lage in Nahost vor einer erneuten Präsidentschaft Trumps. "Es kommt auf eine solide Führung an", sagte der Gouverneur von Minnesota. "Donald Trump ist wankelmütig", führte er aus. "Er wird sich demjenigen zuwenden, der ihm am meisten schmeichelt oder wo es für ihn Sinn macht." Vance entgegnete, Trump habe während seiner Amtszeit "für Stabilität gesorgt". - 2
Abtreibungen
Das Thema Abtreibung sorgte wie erwartet für Kontroversen. Walz kritisierte, dass Republikaner in das Privatleben von Frauen eingreifen wollten. Vance nutzte die Debatte unter anderem dazu, um Harris die Schuld an der Krise an der US-Grenze zu geben. "Wir haben eine historische Einwanderungskrise, weil Kamala Harris damit anfing, die gesamte Grenzpolitik von Donald Trump rückgängig machen", sagte der 40 Jahre alte Senator aus Ohio. - 3
Trump
Vance war zu Beginn von Trumps Präsidentschaft ein ausgesprochener Kritiker des Republikaners. Diese Meinung wandelte sich allerdings, als er sechs Jahre später selbst ins politische Scheinwerferlicht trat – und dafür auch Trump als Unterstützer umwarb. In dem Duell gab Vance nun an, er habe mit seiner einst harschen Kritik falschgelegen. "Ich habe mich in Bezug auf Donald Trump geirrt", sagte er. Er habe Geschichten geglaubt, die Trumps politische Bilanz falsch dargestellt hätten, führte Vance aus. Trump habe "geliefert". "Wenn man etwas missverstanden hat und seine Meinung ändert, dann sollte man dem amerikanischen Volk gegenüber ehrlich sein", sagte Vance. - 4
Migration
Vance machte Kamala Harris für die Krise an der Grenze im Süden der USA verantwortlich. "Wir haben eine historische Einwanderungskrise, weil Kamala Harris damit anfing, die gesamte Grenzpolitik von Donald Trump rückgängig machen", sagte Vance. Mit ihrer Politik habe Harris auch dafür gesorgt, dass Rekordmengen des Opioids Fentanyl in Land gekommen seien. "Man muss also das Ausbluten stoppen." Walz warf seinem Kontrahenten vor, Einwanderer "entmenschlichen" zu wollen, indem er die Mär von haustieressenden Migranten verbreitet habe. Die von Vance verbreitete Falschbehauptung hatte zu erheblichen Spannungen und mehreren Bombendrohungen in der Kleinstadt Springfield geführt. - 5
Waffenregeln
Walz hat mit Vance eine dramatische private Erinnerung zum Thema Waffenbesitz geteilt. Sein 17-jähriger Sohn habe einst bei einem Volleyballspiel miterlebt, wie Schüsse gefallen seien. Er sei selbst Jäger und besitze Waffen, sagte Walz. Aber es sei notwendig, die Waffengewalt in den USA mit strikteren Regeln einzudämmen. Nachdem Vance zuvor gesagt hatte, man müsse die Sicherheitsmaßnahmen in Schulen verschärfen, wandte sich Walz an die Zuschauer: "Wollen Sie, dass Ihre Schule wie ein Fort gesichert wird?" Er verwies als Beispiel auf Finnland, wo es bei hohem Waffenbesitz wenig Waffendelikte gebe. Vance entgegnete, in den USA gebe es mehr Menschen mit psychischen Problemen als in Finnland.
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Auf den Punkt gebracht
- In der Nacht auf Mittwoch traten die US-Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz und J.D
- Vance in einem TV-Duell an, das sich durch sachliche Diskussionen über zentrale Wahlkampfthemen wie Migration, Wirtschaft und Abtreibung auszeichnete
- Trotz intensiver 90-minütiger Debatte vor einem Millionenpublikum gab es am Ende keinen klaren Sieger
20 Minuten, mrr
Akt.
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