"Gefahr für Öffentlichkeit"
"GTA"-Hacker (18) muss lebenslang Strafe absitzen
Lebenslang! Knalleffekt um einen jungen Mann, der mitverantwortlich war, dass Szenen aus "GTA VI" vorab an die Öffentlichkeit gelangten.
Ein 18-jähriges Mitglied der Hackergruppe "Lapsus$" ist von einem Gericht zu lebenslangem Aufenthalt in einem Gefängnis-Spital verurteilt worden, berichtet am Donnerstag die "BBC". Der 18-Jährige hatte eine tragende Rolle in den Leaks des kommenden Rockstar-Games "Grand Theft Auto VI" gespielt, heißt es im Bericht weiter. Ein britischer Richter hatte den jungen Mann Arion K. zur knallharten Strafe verurteilt, weil von ihm eine hohe Gefahr für die Öffentlichkeit ausgehe, weil er weiter Cyber-Verbrechen begehen wolle, so die Begründung.
Im August 2023 soll K. Hackerangriffe auf "GTA VI"-Entwickler Rockstar Games und andere Firmen wie Nvidia und Uber ausgeführt haben. Dafür wurde der 18-Jährige vor Gericht gestellt – aufgrund einer Autismus-Erkrankung aber für nicht verhandlungsfähig erklärt worden. Die Geschworenen wurden zudem mit zahlreichen Vorfällen aus der Vergangenheit des jungen Mannes konfrontiert, darunter offenbar Dutzende Körperverletzungen und Sachbeschädigungen. Ein Gutachten besagt zudem, dass der Mann sein kriminelles Verhalten nicht einstellen wird.
Bis Ärzte ihn als keine Gefahr mehr einstufen
Deswegen wurde entschieden, denn 18-Jährigen nicht ins Gefängnis zu stecken, sondern lebenslang in einem Gefängnis-Krankenhaus unterzubringen, wo er leben muss, bis Ärzte ihn für keine Gefahr mehr einstufen. Vergleichbar ist die Maßnahme mit der Unterbringung zurechnungsunfähiger Rechtsbrecher in einer Anstalt in Österreich. Auch diese Maßnahme erfolgt auf unbestimmte Zeit und endet erst, wenn ein Gutachten dem oder der Betroffenen eine Besserung der Zurechnungsfähigkeit bescheinigt.
Im September 2023 hatte K. rund 90 der im August erbeuteten "GTA VI"-Videos im Internet geleakt, während er bereits auf Kaution wegen Hacks gegen verschiedene Unternehmen war. Kurios: Zum Zeitpunkt des Vorfalls soll sich K. bereits unter Polizeischutz in einem Hotel aufgehalten haben – und Rockstar Games mit einem Streaming-Stick und einem Smartphone sowie mit PC-Zubehör gehackt haben. Ein 17-jähriger Mittäter erhielt eine 18-monatige Sozialarbeit und ein Verbot der Nutzung privater, virtueller Netzwerke als Strafe.