Studie für "Wien von Morgen"

Grüner Plan: Währinger Straße soll einspurig werden

Eine aktuelle Studie der Grünen Bildungswerkstatt zeigt, wie der Alsergrund nach den U-Bahn-Bauarbeiten grüner und lebenswerter werden könnte.

Christoph Weichsler
Grüner Plan: Währinger Straße soll einspurig werden
Die Grünen fordern eine Einbahnregelung in der Währinger Straße und Liechtensteinstraße, um das Stationsgebäude zu verlegen, Bäume zu schützen und eine attraktive Radverkehrsführung zu schaffen.
Denise Auer / Grüne Wien

Die U5--Baustelle in Wien-Alsergrund könnte das Gesicht des 9. Bezirks grundlegend verändern. Eine neue Studie, die im Auftrag der Grünen Bildungswerkstatt erstellt wurde, betont die Möglichkeit, den dicht bebauten Bezirk nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten. Im Mittelpunkt der Pläne stehen weniger Verkehr, mehr Grünflächen und sicherere Wege für Fußgänger und Radfahrer. "Es braucht innovative Ideen, um den Alsergrund zukunftsfähig zu machen, mit mehr Raum für Menschen und weniger für Autos", erklärt Judith Pühringer, Parteivorsitzende der Grünen Wien.

Radikale Verkehrswende

Ein wichtiger Punkt der Studie ist die langfristige Reduzierung des Autoverkehrs. Während der U-Bahn-Bauarbeiten wird die Währinger Straße nur einspurig befahrbar sein – doch die Grünen wollen das auch nach Abschluss der Bauarbeiten beibehalten. "Es ist eine Chance, die wir nutzen müssen. Jahrelang wird sich das Mobilitätsverhalten der Menschen verändern. Warum sollten wir danach zurück zum alten Zustand, wo Autos die Straßen dominieren?", fragt Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin Josefa Molitor-Ruckenbauer. Die Vision: Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer, weniger Lärm und Abgase.

Der Studienautor Ulrich Leth von der Technischen Universität Wien erklärt, dass das Mobilitätsverhalten der Menschen stark von Gewohnheiten abhängt. "Wenn die Straßen über Jahre verengt sind und weniger Autos durchkommen, gewöhnen sich die Menschen an alternative Mobilitätsformen. Diese Entwicklung wollen wir verstärken und langfristig unterstützen."

Arne-Karlsson-Park soll wachsen

Im Zentrum der grünen Pläne steht der Arne-Karlsson-Park. Die geplante U-Bahn-Haltestelle gefährdet viele der alten Bäume im Park, doch die Grünen schlagen eine Lösung vor: Durch die Verlagerung der U-Bahn-Aufgänge sollen die Bäume gerettet und der Park sogar vergrößert werden. "Wir wollen den Park bis zur Spitalgasse erweitern und dadurch mehr Grünraum für den Bezirk schaffen", so Pühringer. Dieser Schritt wäre besonders wichtig, da der Alsergrund einer der am dichtesten bebauten Bezirke Wiens ist und Grünflächen hier rar sind.

Die Grünen setzen sich für die Erweiterung des Arne-Karlsson-Parks auf die Spitalgasse ein, um eine großflächige Klimawandelanpassung mit Entsiegelung, Rasengleisen und einer Umgestaltung der Spitalgasse zu ermöglichen.
Die Grünen setzen sich für die Erweiterung des Arne-Karlsson-Parks auf die Spitalgasse ein, um eine großflächige Klimawandelanpassung mit Entsiegelung, Rasengleisen und einer Umgestaltung der Spitalgasse zu ermöglichen.
Die Grünen Wien

150 neue Bäume für den Alsergrund

Die Studie sieht zudem eine massive Begrünung des Bezirks vor. Kilian Stark, Planungssprecher der Grünen, betont: "Wir wollen 150 neue Bäume pflanzen und versiegelte Flächen entsiegeln. So können wir den Bezirk kühlen und die Lebensqualität steigern." Neben der Begrünung sollen auch großzügige Aufenthaltszonen geschaffen werden, die den Bewohnern mehr Raum zum Entspannen bieten. Gerade in einem stark verkehrsbelasteten Bezirk wie dem Alsergrund wäre das ein großer Schritt nach vorne.

Vision "Wien von Morgen"

Für die Grünen geht es bei der Umgestaltung des Alsergrunds um mehr als nur den Bau der U-Bahn. "Wir bauen hier das Wien von morgen. Es geht nicht nur um kleine Anpassungen, sondern um eine mutige und innovative Neugestaltung des Bezirks. Nur so können wir die Klimakrise meistern und die Stadt lebenswerter machen", betont Judith Pühringer. Auch Rüdiger Maresch, Vorstandsmitglied der Grünen Bildungswerkstatt Wien, hebt hervor: "Die Studie zeigt, wie wir eine konkrete Vision umsetzen können, die den Alsergrund und Wien zukunftsfähig macht."

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine aktuelle Studie der Grünen Bildungswerkstatt zeigt, wie der Alsergrund nach den U-Bahn-Bauarbeiten grüner und lebenswerter gestaltet werden könnte, indem die Währinger Straße einspurig bleibt und der Arne-Karlsson-Park erweitert wird
    • Die Pläne beinhalten eine Reduzierung des Autoverkehrs, mehr Grünflächen und sicherere Wege für Fußgänger und Radfahrer, um den Bezirk nachhaltiger und zukunftsfähiger zu machen
    CW
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