"Hat unheimliche Stärken"
Grünen-Grande will jetzt Gewessler als Partei-Chefin
Ein Interview mit dem Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi überrascht: Für ihn sei offen, wer Grünen-Chef wird, es müsse nicht unbedingt Kogler sein.
Während bei SPÖ und ÖVP immer wieder die Frage um die Parteiführung auftaucht, war es bei den Grünen meistens kein Thema – bis jetzt. Laut Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi müsse die grüne Nummer 1 nämlich nicht unbedingt Werner Kogler heißen.
"Haben drei super Leute"
Der grüne Politiker hat sich in einem APA-Interview "offen" gezeigt, wer die Grünen in die kommende Nationalratswahl im Herbst führen soll. "Wir haben drei super Leute", sagte WIlli und nannte neben Kogler auch Justizministerin Alma Zadic und Umweltministerin Leonore Gewessler. Auf die Frage, wen er für am meisten geeignet halte, antwortete er: "Ich kann das heute nicht sagen. Jeder hat unheimliche Stärken", so der Bürgermeister.
"Müssen unsere Erfolge verkaufen"
Die Spitzenkandidaten-Frage werde in der Partei "basisdemokratisch entschieden", daher sehe Willi Kogler, der erneut kandidieren möchte, als nicht gesetzt an. Trotzdem fand der Bürgermeister lobende Worte für den aktuellen Parteichef: "Er ist eine Mischung zwischen Zielstrebigkeit und jemandem, der gut erklären und die Leute mitnehmen kann."
Die Partei müsste jedenfalls im Wahlkampf "selbstbewusster unsere Erfolge verkaufen" und sagen: "Das gibt es nur, weil es die Grünen gibt." Man sei "die einzige Kraft, die im Bereich des Klimawandels bereit ist, die mutigsten Schritte zu setzen".
Dementi von Zadic und Gewessler
Die neben Kogler genannten Kandidatinnen reagierten auf das Interview mit Willi und stellten klar, dass für sie der Spitzenkandidat Kogler heiße. "Wir kandidieren in seinem Team und wir sind froh, dass Werner uns in diesen so wichtigen Wahlkampf führen wird", betonten die Ministerinnen in einer Reaktion.
Am 14. April hat der Stadtchef eine Gemeinderatswahl zu schlagen. In puncto möglicher Koalition unter grüner Beteiligungen wollte sich Willi nicht festlegen. Es sei sowohl eine "Mitte-Links"-Koalition mit der SPÖ und den NEOS möglich als auch eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der ÖVP. Aus rechnerischen Gründen geht sich dann aber wohl keine Zweierkoalition mehr aus.