Kritik an Förderung
Grüne empört: "Lassen unsere Tageseltern aushungern"
Die Grünen NÖ kritisieren Benachteiligung und Einkommensverlust für Tageseltern. Um eine Förderung zu erhalten dürfen sie nur 5€ pro Stunde verlangen.
"Es ist bedauerlich, dass die ÖVP bei der Erstellung der Förderrichtlinie “NÖ Tageselternbetreuungsbeitrag" anscheinend niemanden eingebunden hat, der den Berufsalltag von Tageseltern ausreichend kennt. Das Ergebnis ist eine Förderrichtlinie, die an den Anforderungen dieses Berufsalltags vorbeigehen. Die Tageseltern in Niederösterreich werden mit dieser Förderrichtlinie ausgehungert” sagt Simone Jagl, Bundesrätin der Grünen aus Niederösterreich und selbst langjährige Tagesmutter aus Biedermannsdorf.
Förderung von 3,75 Euro
Um die neue Förderung in der Höhe von 3,75 Euro pro Stunde pro betreutes Kind zu bekommen, dürfen Tageseltern höchstens fünf Euro Betreuungsbeitrag pro Stunde verlangen. Zudem werden nur tatsächlich konsumierte Stunden gefördert – wenn also ein Kind krank ist und nicht kommt, fällt die Förderung weg. Laut den Grünen würden diese Kriterien Tageseltern "aushungern" und dazu führen, dass zahlreiche Tageseltern darüber nachdenken, ihren Beruf aufzugeben.
"Die neue Förderrichtlinie bringt nicht nur eine Benachteiligung von Familien mit sich, die ihre Kinder von Tageseltern betreuen lassen, sie setzt auch Tageseltern durch Förderbedingungen wirtschaftlich massiv unter Druck", sagt Jagl. "Das Land NÖ sollte froh sein, diese Berufsgruppe zu haben, denn die Tageseltern entlasten durch ihr Angebot die NÖ Tagesbetreuungseinrichtungen bzw. stellen so dringend benötigte Betreuungsplätze für unter 3-Jährige bereit“, ergänzt Grünen-Bildungssprecher LAbg. Georg Ecker.
Weiters stoßt den Tageseltern sowie Eltern sauer auf, dass erstens nur Familien die Förderung bekommen, in denen beide Elternteile erwerbstätig sind und dass nur die konsumierten Stunden gefördert werden. Beides sind Bedingungen, die in Tagesbetreuungseinrichtungen nicht gelten. Laut den Grünen können karenzierte Eltern, oder solche, die sich in einer Ausbildung befinden, die Förderung nicht bekommen.
Die ÖVP entgegnet, dass die Kriterien sehr wohl mit Trägerorganisationen wie Hilfswerk und Caritas erarbeitet wurden. Laut den Organisationen werden die neuen Förderungen begrüßt, aber es könnte noch Verbesserungen geben.