EU gegen Großbritannien

Großer Streit vor Gericht – es geht um winzige Fische

Am Dienstag findet die erste Anhörung im Brexit-Streit in Den Haag statt. Die Europäische Union wirft dem Vereinigten Königreich Vertragsbruch vor.
Newsdesk Heute
28.01.2025, 14:47

Am Dienstag findet eine Anhörung im Rechtsstreit zwischen der Europäischen Union und Großbritannien vor einem internationalen Gericht in den Haag statt, bei dem es um Fischereirechte nach dem Brexit geht.

Vorwurf: Vertragsbruch

In den Haag treffen die beiden Parteien seit dem Austritt Großbritanniens aus der EU im Jahr 2020 erstmals vor Gericht aufeinander. Das Urteil des Schiedsgerichts soll wegweisend für weitere Rechtsstreitigkeiten zwischen London und Brüssel sein.

Ein atlantischer Papageientaucher vor der Küste von Wales mit Sandaalen im Schnabel.
Ein atlantischer Papageientaucher vor der Küste von Wales mit Sandaalen im Schnabel.
REUTERS

Was steckt hinter dem Streit: Großbritannien hat das kommerzielle Fischen nach Sandeelen in seinen Gewässern verboten. Gerichtsdokumenten zufolge läge das daran, dass "Sandeelen ein wesentlicher Bestandteil des marinen Ökosystems der Nordsee sind". Aufgrund des Klimawandels entschied sich London 2024 dafür, das Fischen von Sandeelen in seinen Gewässern zu verbieten.

Das Gericht prüft jetzt, ob diese Weisung den britischen Verpflichtungen aus dem "Handels- und Kooperationsabkommens" widerspricht.

Die Europäische Union sieht darin einen Vertragsbruch, da dieses Abkommen der EU mehrere Jahre lang nach dem Brexit Zugang zu britischen Gewässern gewährt.

Der Streit ist ein wichtiger: Dänemark versorgt die EU mit 96 % der Nachfrage nach diesen Fischen. Wenn das Fangen wirklich verboten wäre, würde das immense wirtschaftliche Folgen inklusive hoher Arbeitslosigkeit in Teilen des Landes mit sich bringen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.01.2025, 15:52, 28.01.2025, 14:47
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