Schlimmstes befürchtet
Große Suchaktion – Journalistin Föderl-Schmid vermisst
Große Suchaktion im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Österreich: Die Journalistin Alexandra Föderl-Schmid wird vermisst.
Seit Donnerstag Früh fehlte von der Frau jede Spur. Wie die Polizei später mitteilte, handelt es sich bei der Vermissten um die ehemalige "Standard"-Chefredakteurin Föderl-Schmid.
Ihr Auto war an einer Tankstelle nahe der Grenze entdeckt worden. Wie die "Mediengruppe Bayern" berichtete, sahen Zeugen eine Person im sechs Grad kalten Inn. An die 100 Einsatzkräfte durchkämmten daraufhin das Gebiet.
Großeinsatz am Inn
Wie die Pressestelle der Polizei Oberösterreich auf "Heute"-Anfrage bestätigte, handelt es sich um einen Einsatz am Inn wegen möglichen Suizids.
Mit Feuerwehr-Booten wurde der Fluss abgesucht. Gegen 12 Uhr musste der große erste Einsatz vorerst ergebnislos abgebrochen werden, die Helfer suchen seither weiter flussabwärts, wie die Polizei Donnerstagabend sagte. Das Schlimmste wird befürchtet. Am Ufer und im Wasser wurden Gegenstände sichergestellt, die eindeutig Föderl-Schmid zugeordnet werden.
Aus Polizeikreisen hieß es, dass man auch einen Abschiedsbrief gefunden habe.
Oberösterreicherin mit großer Karriere
Alexandra Föderl-Schmid wurde 1971 in Haslach an der Mühl in Oberösterreich geboren, wuchs in Klaffer am Hochficht auf und ging in Rohrbach in die Schule. Von 1993 bis 2004 war sie Berlin-Korrespondentin des "Standard". 2007 wurde sie zur ersten Chefredakteurin einer Tageszeitung. 2017 wechselte sie zur "Süddeutschen Zeitung". Dort war die Mühlviertlerin zunächst Israel-Korrespondentin. Seit Juli 2020 ist sie bei der SZ Stellvertretende Chefredakteurin. Sie ist einem breiten Publikum auch aus ORF-Sendungen wie der "Pressestunde" bekannt.
Plagiatsvorwürfe
Die renommierte Journalistin, zuletzt stellvertretende "Süddeutsche"-Chefredakteurin, war vor Kurzem ins Kreuzfeuer der Kritik geraten: Plagiatsvorwürfe gegen die 53-Jährige wurden laut. Für die Dauer der Prüfung zog sie sich aus dem operativen Tagesgeschäft zurück. Die Oberösterreicherin hatte die Uni Salzburg gebeten, ihre 1996 eingereichte Doktorarbeit zu überprüfen.
Suizidgedanken? Es gibt Hilfe.
Wenn du unter Suizidgedanken, Depressionen oder anderen Ausnahmesituationen leidest, bietet die Telefonseelsorge unter der Nummer 142 von 0-24 Uhr kostenlos und anonym schnelle Unterstützung.
Weitere Ansprechstellen für Betroffene:
Kriseninterventionszentrum Wien: 01/40 69 595
Rat auf Draht: 147
Weisser Ring - Verbrechensopferhilfe: 0800 / 112 112