Terrorplan auf Steffl & Prater

Große Sprengstoff-Suchaktion im Wiener Wald

Die Ermittlungen gegen vier Terrorverdächtige laufen noch immer. Eine Suchaktion entscheidet nun darüber, ob die Verdächtigten frei gelassen werden.

Lukas Leitner
Große Sprengstoff-Suchaktion im Wiener Wald
Spezialkräfte der Polizei bewachen den Stephansdom.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Stephansdom, Prater und Kölner Dom, das sollen die Anschlagsziele eines mutmaßlichen Terrornetzwerkes des Islamischen Staats in der Provinz Khorasan" (ISKP) gewesen sein. Dank der Polizei blieb es aber nur bei den Plänen und vier Personen sitzen in U-Haft. Das könnte sich jetzt aber ändern. Abhängig ist das von einer Untersuchung im Wiener Wald, wo der Sprengstoff für die geplanten Anschläge gefunden werden soll.

Er klopfte die Wände ab

Würde man nichts finden, könnte eine Enthaftung die Folge sein. Von dieser Enthaftung sprechen auch schon die Anwälte der mutmaßlichen Täter. Die Suchaktion soll laut Puls24 noch vor dem Wochenende stattfinden. Bei den vier Verdächtigten handelt es sich um ein Ehepaar – er Tadschike, sie Türkin – welches im Dezember in Wien-Ottakring in einer Flüchtlingsunterkunft festgenommen wurde.

Ein weiterer Verdächtiger aus Tadschikistan soll von Deutschland nach Wien gereist sein. Er habe die Gemäuer des Stephansdomes abgeklopft und Fotos im Dom, sowie auch vom Prater gemacht.

Der letzte mutmaßliche Täter, ein Mann aus Dagestan, soll dabei die entscheidenden Hinweise liefern. Denn auf einem Smartphone wurden Koordinaten gefunden. Dabei soll es sich um mehrere abgelegen Orte in Österreich handeln, wo Sprengstoff- und Waffenverstecke sein könnten.

Im Wiener Wald soll man fündig werden

Für die Ermittler ist es jetzt jedenfalls die letzte Chance, denn die Polizei und die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) suchten bereits vergeblich nach Beweisen. Dieses Mal soll es aber soweit sein. Konkret wird nun ein Gebiet im Wiener Wald in Hinterbrühl abgesucht.

"Ich warte die Suche an den Koordinaten noch ab. Sollte dort dann nichts gefunden werden, wird sofort ein Enthaftungsantrag für meine Mandanten gestellt. Denn dann würde kein dringender Tatverdacht hinsichtlich eines möglichen Anschlags auf den Stephansdom mehr vorliegen", so Andreas Schweitzer, Anwalt des Ehepaars gegenüber PULS 24.

Expertin warnt

Die Lage bleibt dennoch angespannt, denn eine Expertin warnt gegenüber Puls24 vor Gefahr, die von mutmaßlichen ISKP-Terroristen in Europa ausgehen könnte. "Man kann jedenfalls davon ausgehen, dass die Anschläge, die von ISKP ausgehen könnten, um einiges größer und destruktiver sein werden, als die, die von einheimischen IS-Anhängern in Europa in den letzten Jahren verübt wurden", so Daniela Pisoiu.

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