Medikamente werden knapp

"Große Sorgen" – keine Antibiotika für Kinder im Winter

Gerade in der kalten Jahreszeit werden Arzneimittel gebraucht. Jetzt wird aber gewarnt, dass viele Medikamente bald nicht mehr erhältlich sind.

Oberösterreich Heute
"Große Sorgen" – keine Antibiotika für Kinder im Winter
Landespolitiker warnen vor einem Medikamenten-Engpass. (Symbolbild)
Getty Images

Der Befund ist dramatisch: Mitten im Herbst werden dringend benötigte Medikamente knapper und knapper. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kündigte seit Jahresbeginn und zuletzt vor dem Sommer an, die Probleme in der Medikamentenversorgung mittels Bundeskompetenz zu lösen. Jetzt kommt heftige Kritik aus Oberösterreich und Wien.

"Menschen warten auf Versorgung"

"Wir machen uns große Sorgen, dass zahlreiche Medikamente in diesem Herbst und Winter nicht zur Verfügung stehen", erklären die beiden Gesundheitslandesräte Christine Haberlander (ÖVP) und Peter Hacker (SPÖ) in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Daher muss der Gesundheitsminister endlich seine Verantwortung wahrnehmen. Die Menschen warten auf eine Versorgung". 

Zur Erinnerung: Rauch erteilte dem Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) eine Abfuhr, als dieser eine Installierung eines eigenen Medikamentenlagers für sein Bundesland bzw. Westösterreich forderte.

Die beiden Gesundheitspolitiker kritisieren Rauch heftig und befürchten schlimme Folgen: "Im niedergelassenen Bereich bei den Apotheken sagen uns alle Experten, dass auch in diesem Herbst/Winter wieder mit starken Einschränkungen der Verfügbarkeit von Arzneimitteln zu rechnen ist."

Oberösterreich habe bereits im ersten Halbjahr einen entsprechenden Antrag bei der Sitzung der Bundeszielsteuerungs-Kommission auf eine Sicherstellung der Medikamentenversorgung eingebracht, so Haberlander. Bereits damals habe man den Gesundheitsminister auf die herausfordernde Versorgungslage aufmerksam gemacht.

Antrag an Gesundheitsminister

In Absprache mit OÖ stellte Wien vergangenen Dienstag im Rahmen der Sitzung der Gesundheitsreferenten erneut einen Antrag an den Gesundheitsminister. Konkrete Fortschritte wurden eingefordert. "Eines muss klar sein: Bei wichtigen Medikamenten insbesondere auch für unsere Kinder braucht es endlich Maßnahmen des Gesundheitsministeriums", so Haberlander und Hacker.

"Vor allem bei Antibiotika für Kinder wird es knapp", erklärt ein Pressesprecher von Hacker gegenüber "Heute". Wie die Apothekerkammer zuletzt mitteilte, fehlen unter anderem die Arzneimittel Montelukast – ein Medikament für Asthmatiker – oder Duloxetin gegen Angststörungen. Außerdem derzeit nicht erhältlich das Medikament Metformin zur Behandlung von Diabetes Typ 2. Auch Blutdrucksenker, sowie Mittel gegen Migräne, Parkinson, HIV, Epilepsie, Brust- und Prostatakrebs sind nur eingeschränkt oder gar nicht verfügbar.

"Unverständlich"

Weiters: "Es ist unverständlich, dass die im Frühjahr angekündigten Maßnahmen zur Bevorratung nicht rechtzeitig umgesetzt wurden. Wir fordern Gesundheitsminister Rauch auf, einen Runden Tisch zum Thema Medikamentenversorgung einzuberufen in dem sowohl ÖGK, Apothekerkammer als auch Vertreter der Pharmaindustrie und der Medikamentenlogistik teilnehmen sollen."

Die Vorschläge zur kurzfristigen Verbesserung der Versorgungssituation gehörten jetzt auf den Tisch. Beide Bundesländer seien auch gerne bereit, bei der Organisation der Bevorratung unterstützend mitzuwirken. 

Beide Politiker stellen außerdem klar: "Die Versorgungssicherheit für unsere wichtigsten Arzneimittel muss im Interesse des bundesweiten Gesetzgebers liegen. Dieser hat die Verantwortung bei wichtigen Medikamenten, wie beispielsweise Kinderantibiotika die nötigen Maßnahmen zu treffen, um diese Medikamente auch ausreichend zur Verfügung gestellt zu bekommen."

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