Große Schmerzen – Rätsel um Lula nach Österreich-Treffe

Bundespräsident Van der Bellen und Außenminister Schallenberg vertreten Österreich bei der "Polit-Schullandwoche" in New York – "Heute" ist ebenfalls vor Ort. Im Rahmen des UNO-Gipfels stehen für beide Politiker Treffen mit Vertretern aus aller Welt am Programm. Einer der prominentesten Gesprächspartner war Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva – er traf die Österreich-Delegation am Dienstagnachmittag (Ortszeit).

"Ein interessantes Gespräch"

"Es war ein interessantes Gespräch", resümierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei einem Hintergrundgespräch mit Medien am Mittwoch. Die einstündige Diskussion, die simultan übersetzt wurde, habe auf einem guten Austausch basiert. Lula, der selbst großen Österreich-Bezug hat, habe sehr positive Erinnerungen an das Land, so der Bundespräsident: "Diplomatische Gastfreundschaft zahlt sich eben aus". Das Ziel des bilateralen Gesprächs sei es gewesen, die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder zu stärken – so habe Österreich bei erneuerbaren Energien und klimaneutralem Verhalten viel zu bieten, betonte VdB.

Lula von Schmerzen geplagt

Just am selben Tag offenbarte der brasilianische Präsident, dass er unter großen Müdigkeit und starken Hüftschmerzen leide, berichtete die "CNN Brasil". Er müsse deshalb seine Rückkehr in die Heimat schon auf den Mittwoch vorverlegen. Anfang September bestätigte Lula, dass er sich am Ende des Monats einer Hüftoperation zur Behandlung chronischer Schmerzen unterziehen müsse. Die Teilnahme an der UNO-Generalversammlung sei demnach die letzte Auslandsreise vor der OP. "Ich werde aufhören, denn dieser Schmerz tut morgens weh, er tut tagsüber weh, er tut beim Sitzen und Stehen weh (...), das Heilmittel ist eine Operation", erklärte er. Vor seiner Abreise absolvierte er noch alle Termine, darunter Treffen mit US-Präsident Biden und Ukraine-Staatsoberhaupt Selenski.

Ob sein brasilianischer Amtskollege auch bei den Gesprächen mit Österreich besagte Symptome aufgewiesen hatte, verneinte Van der Bellen. Er habe nichts davon mitbekommen, sagte er am Mittwoch. 

VdB fliegt nach Wien zurück

Nach dem Hintergrundgespräch ging es für den Bundespräsidenten zur Columbia Business School, wo er sich mit prominenten Klimawissenschaftlern wie Gernot Wagner oder Geoffrey Heal traf. Schwerpunkt der Gespräche waren Strategien im Kampf gegen den Klimawandel sowie die globalen Klimarisiken. Anschließend machte sich Van der Bellen mit seinem Team auf den Weg Richtung JFK-Flughafen, wo gegen 21.30 Uhr (Ortszeit) der AUA-Jet Richtung Wien-Schwechat aufbrach. Außenminister Alexander Schallenberg bleibt noch bis Freitagabend in New York, am Donnerstag wird seine große Rede vor der UNO-Generalversammlung mit Spannung erwartet – "Heute" ist dabei.