438 Millionen Euro
Große Sanierung! Krebserregender Stoff in Palastmauern
Fünf Jahre lang wurde die königliche Residenz in London renoviert. Nun zeigt die Royal Family erstmals, was sich hinter den Palastmauern getan hat.
Die Royals zeigten sich am Samstag bei der "Trooping the Colour"-Parade winkend auf dem geschmückten Balkon des Buckingham-Palastes. Hinter der majestätischen Fassade des ehrwürdigen Anwesens in London ging es in den letzten fünf Jahren allerdings weniger königlich zu. Bauschutt und Abdeckplanen beherrschten das Bild in den Zimmern des Ostflügels, doch das ist jetzt vorbei.
305 Kilometer Elektrokabel wurden neu verlegt, wofür 40.000 Dielen einzeln herausgenommen und mit einer Nummer versehen wurden. Anschließend wurden sie "wie ein riesiges Puzzle" wieder an ihren ursprünglichen Platz gelegt. Darüber hinaus wurde der tödliche Asbest, der in den "Innenflächen" mehrerer Räume im Ostflügel lauerte, durch "abrasive Ziegelmauerwerkreinigung" beseitigt.
"Asbest ist beim Menschen krebserzeugend. Durch Verschleiß und bei der Bearbeitung spalten sich lange dünne Fasern ab, die über die Atmung in die Lunge gelangen", schreibt die deutsche Krebsgesellschaft auf ihrer Webseite. Vor allem Mesotheliom - eine ansonsten eher seltene Krebsform des Rippen- und Bauchfells - sowie Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs und sehr wahrscheinlich Eierstockkrebs können durch Asbest hervorgerufen werden.
Renovierung bald live zu bewundern
Die Renovierungsarbeiten begannen im Jahr 2017 mit dem Schwerpunkt, veraltete Kabel und Rohrleitungen zu ersetzen, die seit den 1950er-Jahren nicht mehr erneuert worden waren und weil die Gefahr bestand, "katastrophale Brände oder Überschwemmungen" zu verursachen. Die Sanierung am Ostflügel startete 2018 und wurde Anfang dieses Jahres abgeschlossen.
Nun enthüllt der Buckingham-Palast das Ergebnis der 438 Millionen Euro teuren Sanierung. Ab 15. Juli dürfen Besuchende die fertigen Arbeiten live bewundern, denn dann öffnet der Flügel erstmals für die Öffentlichkeit. Nach dem Verkaufsstart zu Beginn des Jahres waren innerhalb weniger Stunden 6.000 Eintrittskarten vergriffen.
"Der Buckingham Palace ist ein nationales Gut, das durch diese Arbeiten für die Öffentlichkeit besser zugänglich sein wird", heißt es laut "Daily Mail" aus königlichen Kreisen. Und weiter: "Der König möchte, dass es der Palast des Volkes wird. Er möchte ihn unbedingt der Öffentlichkeit zugänglich machen, etwa durch Gartenfeste, Führungen und die verlängerte Sommeröffnungszeit."