Schlager

"Großartiger Mann": Al Bano wegen Putin-Sager in Kritik

Al Bano gilt als guter Freund des russischen Präsidenten. Trotz der Angriffe auf die Ukraine geht der Italo-Sänger nicht zu sehr auf Distanz zu Putin.

Jochen Dobnik
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In einem TV-Interview mit dem italienischen Sender "La7" sagte <strong>Al Bano</strong> 2014 über Putin: "Niemand ist perfekt."
In einem TV-Interview mit dem italienischen Sender "La7" sagte Al Bano 2014 über Putin: "Niemand ist perfekt."
Screenshot Youtube

2019 hat das Kulturministerium in Kiew den italienischen Schlagersänger auf die Schwarze Liste von Personen gesetzt, die für die nationale Sicherheit der Ukraine eine Gefährdung darstellen und somit Einreiseverbot erhalten. Al Bano kennt den russischen Präsidenten seit 1986, als dieser noch beim KGB war.

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    Al Bano Carrisi lernte&nbsp;Ende der 1960er die Schauspielerin Romina Power kennen.
    Al Bano Carrisi lernte Ende der 1960er die Schauspielerin Romina Power kennen.
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    Kennen sich seit den 1980ern

    In einem Interview mit der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" soll der Sänger, der mit seiner Ex-Frau Romina Power in der ehemaligen Sowjetunion in den 1980er-Jahren besonders beliebt war, über Wladimir Putin gesagt haben: "Er ist ein großartiger Mann. Er hat ein religiöses Lebensgefühl. Er regiert mit eiserner Faust und das ist nichts Falsches für mich".

    "Niemand ist perfekt, aber Putin hat so viele gute Dinge für Russland getan. Diskriminierung von Homosexuellen? Pussy Riot? Wie ich schon sagte, niemand ist perfekt!" - Al Bano auf La7-TV (2014)

    Im November 2017 war Al Bano bei einer Feierlichkeit anlässlich des 100. Gründungsjubiläums des russischen Geheimdienstes KGB aufgetreten.

    "Ich bin ein Mann des Friedens"

    Genauso wie der französische Schauspieler Gerard Depardieu ("Asterix und Obelix"), der von Putin persönlich die russische Staatsbürgerschaft erhalten hat, wurde Al Bano damals auf die Schwarze Liste der Ukraine aufgenommen – nach einem Einspruch später jedoch davon entfernt. "Ich habe für Putin, aber auch für viele andere Staatschefs und sogar für Papst Johannes Paul II. gesungen. Ich bin ein Mann des Friedens und nicht des Krieges", so der 78-Jährige.

    Verständnis für Putin

    Doch so ganz kann sich der Sänger auch heute nicht von seiner Nähe zum russischen Kriegstreiber loseisen. Nach dem Angriff auf die Ukraine, meinte Al Bano zur "Corriere della Sera", er glaube, dass es nicht allein Putin sein sollte, der "verstehen" müsse: "Ich appelliere an alle: Legen Sie Ihre Waffen nieder und bringen Sie Ihre Intelligenz hervor".

    Er freue sich bereits auf seine nächsten Auftritte auf russischem Boden: "Aber ich sage das nicht nur, weil ich mir wünsche, wieder zu singen, sondern aus dem Wunsch heraus, endlich wieder Frieden zu haben", so der Sänger.