Kampf um Nachtruhe geht weiter
Groß-Enzersdorf beschließt Resolution gegen Nachtflüge
Die Stadtgemeinde fordert die Einführung einer zeitlichen Nachtruhe am Flughafen Wien-Schwechat von 23 Uhr bis 6 Uhr - nach Züricher Vorbild.
Östlich von Wien liegt die Stadtgemeinde Groß-Enzersdorf, sie befindet sich direkt in der Einflugschneise des Flughafens. Die Lautstärke der Flugzeuge ist den Bürgern leidlich bekannt, einige davon kämpfen schon länger für Änderungen. Vor allem, wenn es um den Nachtfluglärm geht. Derzeit "vibriert" die Thematik sinnbildlich wieder.
Nachtruhe: NÖ gegenüber Wien im Nachteil
Ein bekannter Kritiker ist Adi Obrist, mittlerweile Spezialist, wenn es um Fluglärm geht. Corona sei im Griff, der Flugverkehr hebe wieder in Dimensionen wie 2019 ab, sagt er. Dabei bleibt Wien in der Nacht verschont, von 21 Uhr bis 7 Uhr darf über der Bundeshauptstadt generell nicht geflogen werden. Somit kommen die umliegenden Anrainer-Gemeinden des Flughafens in Niederösterreich zum (akustischen) Handkuss. Denn die aktuelle Nachtflugregelung erlaubt 4.700 Flüge pro Jahr in der Zeit zwischen 23.30 Uhr und 5.30 Uhr.
Resolution einstimmig angenommen
Laut Obrist wurde nun eine entsprechende Resolution im Groß-Enzersdorfer Gemeinderat angenommen - die umfasst die Einführung einer zeitlichen Nachtruhe am Flughafen Wien Schwechat von 23 Uhr bis 6 Uhr. Streng nach Zürcher Vorbild: Am dortigen Flughafen darf allerdings ein Rückstau von verspäteten Flügen zwischen 23 Uhr und 23.30 Uhr abgebaut werden.
Strenge Sanktionen gefordert
"Selbstverständlich", schildert Obrist, "sind in Zürich mit dieser Regelung eine strenge Kontrolle und entsprechende Sanktionen bei Verstößen verbunden." Die Groß-Enzersdorfer Resolution ergeht übrigens ans Umwelt-Ministerium, die Geschäftsführung des Flughafens, Landesregierung Niederösterreichs, die Austro Control, die Bezirksverwaltungsbehörde und das Dialogforum.