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Grenfell Tower: Bislang 30 Todesopfer bestätigt
Nach Angaben der Londoner Polizei sind mindestens dreißig Menschen bei dem Brand ums Leben gekommen, es werden aber noch mehr Tote befürchtet.
Drei Tage nach dem verheerenden Brand in der Nacht auf Mittwoch in der britischen Hauptstadt nahm die Polizei offiziell Stellung.
Am Freitag, gegen 13.30 Uhr trat Commander Stuart Cundy der Londoner Metropolitan Police vor die Presse. In einer berührenden Ansprache verkündete er die traurigen Nachrichten:
Mindestens dreißig Menschen sind in den Flammen im Grenfell Tower umgekommen. Weitere 24 Menschen sind in ärztlicher Behandlung, ein darunter befindet sich ein Dutzend in kritischem Zustand – so die offizielle Opferbilanz der Polizei.
Doch die Einsatzkräfte fürchten, dass noch weitere Todesopfer zu beklagen sind. Mehr als 60 Menschen sollen nach dem verheerenden Brand noch vermisst sein.
"Unsere Priorität für alle beteiligten Einsatzkräfte ist es jetzt, die Opfer zu bergen und zu identifizieren", so Cundy während der Pressekonferenz.
"Wir werden sicherstellen, dass alle Familien so früh wie möglich informiert werden, sobald wir ohne jeden Zweifel wissen, dass es sich um einen ihrer geliebten Angehörigen handelt."
Manche Opfer können möglicherweise nie identifiziert werden. Ihre Leichname wurden durch das Feuer so zerstört, dass nur noch Gebissabgleiche möglich sind.
Neue Fassade soll Schuld am Inferno sein
Rund 400 bis 600 Personen hatten in dem Hochhaus gelebt – inoffizielle Stellen fürchten deshalb "hunderte" Tote.
Sparmaßnahmen bei der Renovierung sollen die Ursache für das massive und rasante Ausbreiten des Brandes sein. Das Feuer war im zweiten Stockwerk ausgebrochen, hatte aber bald das ganze Gebäude erfasst. Die Fassade des Grenfell Towers wurde erst vor wenigen Jahren renoviert, dabei sollen brennbare Schalungen verbaut worden sein, wie die britische "Daily Mail" berichtet. Brandschutzmaßnahmen, die das Unglück vielleicht verhindern hätten können, hätten angeblich nur etwa 5.700 Euro mehr gekostet.
(rcp)