Viele Armutsbetroffene 

"Grandios gescheitert" – Bischof kritisiert Koalition 

In Österreich müsste es überhaupt keine von Armut betroffene Menschen geben, ist sich der evangelische Bischof, Michael Chalupka sicher. 

Newsdesk Heute
"Grandios gescheitert" – Bischof kritisiert Koalition
Der evangelisch-lutherische Bischof und ehemalige Direktor der Diakonie, Michael Chalupka, war am Freitag in der "ZIB2".
ORF

Mehr als 1,5 Millionen Menschen in Österreich sind laut Statistik Austria armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Besonders gefährdet sind Frauen, etwa Alleinerzieherinnen und Mindestpensionistinnen. Zu diesem Thema war am Karfreitag der evangelisch-lutherische Bischof und ehemalige Direktor der Diakonie, Michael Chalupka, zu Gast in der ORF-"ZIB2".

Chalupka führte aus, dass jede vierte Frau über 65 in Österreich in Armut lebe. Warum das so ist? Es sei gar nicht mehr das Ziel der Politik, Armut zu bekämpfen. Denn die Armutsgrenze liege hierzulande höher als die Sätze diverser Sozialleistungen. Er habe sich gefreut, als sich die jetzige Regierung zum Ziel gesetzt habe, die Armut in Österreich zu halbieren. 

Harsche Kritik an Regierung

Alleine: An diesem selbst gesteckten Ziel, sei man "grandios gescheitert", so die wenig schmeichelhafte Kritik des Geistlichen. Zwei Drittel aller Personen über 65, die in Armut leben seien Frauen, so Chalupka. Dabei, so ist sich der ehemalige Diakonie-Chef sicher, könnte es sich ein Land wie Österreich leisten, dass es überhaupt keine Armut gibt.

Er plädierte für ein "armutsfestes System". Neben der Anhebung der Sätze für die Mindestsicherung brauche es auch eine Wohnoffensive. Das sei aktuell fast das größte Problem. Um das Übel bei der Wurzel zu packen, müssten auch Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es alleinerziehenden Frauen erlauben, arbeiten zu gehen. 

Etwas holprig verlief das Gespräch übrigens für Moderatorin Margit Laufer. Mehrmals verlor sie im Verlauf des Interviews die Stimme. Trotz "Frosch um Hals" konnte sie die Sendung aber zu Ende moderieren. Bei der Verabschiedung versprach die Moderatorin beim nächsten Mal, wieder mit "gestärkter Stimme" zurückzukommen. 

1/60
Gehe zur Galerie
    <strong>21.01.2025: Länger arbeiten, mehr verdienen – ÖVP will DIESE Reform.</strong> Bei den Koalitionsverhandlungen wird es konkret. Länger arbeiten soll sich lohnen. <a data-li-document-ref="120085150" href="https://www.heute.at/s/laenger-arbeiten-mehr-verdienen-oevp-will-diese-reform-120085150">ÖVP-Mahrer fordert 20 % Pauschalsteuer für Zuverdienst in Pension &gt;&gt;&gt;</a>
    21.01.2025: Länger arbeiten, mehr verdienen – ÖVP will DIESE Reform. Bei den Koalitionsverhandlungen wird es konkret. Länger arbeiten soll sich lohnen. ÖVP-Mahrer fordert 20 % Pauschalsteuer für Zuverdienst in Pension >>>
    Helmut Graf
    red
    Akt.