Fussball
Goretzka zeigt dem Ungarn-Fanblock nach Tor ein Herz
Leon Goretzka rettete Deutschland gegen Ungarn vor dem EM-Aus. Nach seinem Tor setzte er in der Regenbogen-Debatte ein Zeichen.
2:2! Deutschland konnte die Blamage und das Vorrunden-Aus am Mittwochabend gegen Ungarn kurz vor Spielende abwenden. Der Außenseiter führte im letzten Gruppenspiel lange. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich trafen die Gäste in München nur wenige Sekunden nach dem Anstoß ein weiteres Mal. Die DFB-Auswahl lief dem 1:2 bis unmittelbar vor Spielende hinterher – es hätte das EM-Aus bedeutet, Ungarn ins Achtelfinale befördert.
Dann erlöste Leon Goretzka den Favoriten mit einem satten Schuss zum 2:2 (84.). Während seine Kollegen auf ihn zustürmten, um den Torschützen frenetisch zu bejubeln, hatte der Bayern-Profi etwas anderes im Sinn.
Goretzka wollte ein Zeichen setzen und tat dies. Er jubelte vor dem Ungarn-Fanblock, zeigte den mitgereisten Fans ein Herz. Dann wurde er von Kollegen Kevin Volland niedergerissen.
Der 26-Jährige setzte ein Zeichen und wird dafür im Netz gefeiert, teils aber auch angefeindet. Der Hintergrund? Mit seinem Herz positionierte sich der Torschütze in der Regenbogen-Debatte klar. Im Vorfeld des Spiels hatte es Aufregung um ein UEFA-Verbot der geplanten Regenbogen-Umfärbung der Allianz Arena gegeben. Kapitän Manuel Neuer lief mit einer bunt gestreiften Binde auf.
Goretzka meldete sich nach dem Match auf Twitter zu Wort: "Verbreitet Liebe!"
Die deutschen Kicker wollten ihre Stimme gegen ein in Ungarn verabschiedetes Gesetz erheben, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt. Weltweit kommt es zu heftigen Reaktionen und Ablehnung.