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Google Stadia soll die Game-Welt erschüttern

Heute Redaktion
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Klotzen statt kleckern: Nichts Geringeres als die "Zukunft des Gaming" hat Google vorgestellt. Die nennt sich "Stadia" und "Heute" zeigt, was sie kann.

Spielen auf Geräten, die man bereits hat, ausprobieren mit Controllern, die man bereits besitzt, auf einer Plattform für alle – so beschreibt Google seinen noch 2019 startenden Game-Streaming-Dienst Stadia. Allerdings soll Stadia beim Erst-Launch noch nicht in Österreich, sondern nur in den USA, Kanada, Großbritannien und "weiteren Teilen Europas" zugänglich sein.

Ein Streaming-Dienst alleine wäre dabei nichts Neues, denn einige große Player wie Microsoft, Playstation oder Nvidia haben bereits Streaming-Dienst angekündet oder im Einsatz. Google aber setzt mit Stadia vollkommen auf seine Dominanz bei den Internettechnologien. So wird Google das Game-Streaming eng mit YouTube sowie dem Google Assistenten verknüpfen.

Per Klick zum Spiel

YouTube-User sollen beim Schauen eines Game-Trailers mit nur einem Klick auf einen "Play now"-Button direkt ins Spiel einsteigen können – ohne es herunterladen oder installieren zu müssen. "Wir wollen mit Stadia AAA-Games auf alle Devices rund um die Welt bringen", erklärte Googles General Manager Phil Harrison die Vision. Egal ob auf dem Handy, im Browser, auf dem Fernseher oder einem Tablet: Solange eine Chrome-Software auf dem Gerät läuft, soll das Streaming möglich sein – und dies als echtes Cross-Play.

YouTube-User sollen beim Schauen eines Game-Trailers mit nur einem Klick auf einen "Play now"-Button direkt ins Spiel einsteigen können. (Google)

Spieler sollen umgekehrt die gespielten Sequenzen aber auch direkt mit anderen Zuschauern teilen können. Google wird dazu auch einen eigenen Game-Controller mit entsprechendem Sharing-Button veröffentlichen. Der Controller enthält einen weiteren Button, der er es per Knopfdruck erlauben soll, den Google-Assistenten aufzurufen um sich direkt im Spiel Hilfe zu holen, wenn man nicht weiterkommt.

Ehemals "Project Stream"

Bei einer ersten Demonstration des damals noch "Project Stream» genannten Streamingdienstes führte Google im Oktober 2018 vor, wie Spiele in HD-Qualität in Stereo gestreamt werden. Mit Stadia will Google aber die nächste Stufe nehmen: Spiele sollen beim Launch des Dienstes in 4K, mit Surround-Sound und einer Bildwiederholungsrate von 60fps gestreamt werden. Für die Zukunft verspricht Google sogar 8K und eine Bildwiederholungsrate von mehr als 120fps. Um dies zu ermöglichen, setzt Google auf ein eigenes Netzwerk mit Glasfaser-Verbindungen an über 7.500 Punkte rund um die Welt.

Spieler sollen umgekehrt die gespielten Sequenzen aber auch direkt mit anderen Zuschauern teilen können. (Google)

Anhand einiger Tech-Demos wurden weitere Möglichkeiten von Stadia gezeigt. So sollen beispielsweise Multiplayer-Games mit Stadia viel flüssiger und zuverlässiger als bei herkömmlichen Multiplayer-Matches laufen. Wegen der Server-Infrastruktur würden bald Battle-Royale-Turniere mit mehreren Tausend gleichzeitigen Spielern möglich sein, versprach Phil Harrison. Damit nicht genug: Neben der Ankündigung, die Türen weit für Game-Entwickler rund um die Welt zu öffnen, gründet Google ein eigenes Studio: Stadia Games and Entertainment. Stadia soll laut Google die flexibelste Entwicklerplattform werden.

"Doom Eternal" als Launch-Titel

Konkretes zu den zu erwartenden Games wurde jedoch noch nicht verraten. Einzig ein Einblick in "Doom Eternal" wurde gezeigt. Im Sommer will Google näheres dazu verraten. Auch hat Google an der GDC noch nichts über die Preispolitik gesagt, wie viele die gestreamten Games kosten würden und ob es zum Beispiel einen Aboservice wie bei Netflix gibt.

Anhand einiger Tech-Demos wurden weitere Möglichkeiten von Stadia gezeigt. So sollen beispielsweise Multiplayer-Games mit Stadia viel flüssiger und nahtlos auf verschiedenen Geräten laufen. (Google)

Der Liveticker zur Google-Präsentation zum Nachlesen:

(rfi/jag)