Ski-Drama in Tirol
Gondel-Opfer (19) googelte die Notrufnummer
Bei einem Gondelabsturz in Tirol wurden vier dänische Urlauber schwer verletzt. Am Tag nach dem Unglück werden dramatische Details bekannt.
Am Dienstagvormittag wurden bei einem Gondelabsturz im Tiroler Skigebiet Hochoetz vier dänische Urlauber schwer verletzt. Das Tragseil der Acherkogelbahn wurde von einem herabstürzenden Baum getroffen und riss die besetzte Kabine mehr als neun Meter in die Tiefe. Wie die Polizei in den frühen Abendstunden bestätigte, handelt es sich bei den Verletzten um einen 49-jährigen dänischen Familienvater, seine 19-jährige Tochter und seinen 20-jährigen Sohn. Bei dem vierten Unfallopfer handelt es sich um einen 46 Jahre alten Mann, der der Bruder des Familienvaters sein soll.
Der 49-Jährige soll bei dem Unfall lebensbedrohliche Verletzungen erlitten haben. Auch am Tag nach dem Unglück befindet sich der Mann in einem kritischen Zustand und wird in der Innsbrucker Klinik intensivmedizinisch versorgt. Er wurde laut Medienberichten nach einer stundenlangen Notoperation in den künstlichen Tiefschlaf versetzt. Die drei weiteren Verletzten wurden stationär in zwei Tiroler Krankenhäusern aufgenommen. Die Tochter erlitt bei dem Unfall eine Verletzung im Gesicht.
19-Jährige verständigte Rettungskräfte
Am Mittwoch wurden weitere dramatische Details zu dem Gondelabsturz bekannt. Wie die 19-Jährige berichtete, traf der Baum die Kabine und riss die Gondel in die Tiefe. Der Vater und Onkel der jungen Frau wurden bei dem Aufprall aus der Kabine geschleudert, der 49-Jährige kam bewusstlos im Schnee zu liegen. Die Dänin und ihr Bruder blieben verletzt in der Gondel zurück.
Wie die Mutter der Frau gegenüber dänischen Medien berichtete, soll die 19-Jährige auf zahlreichen österreichischen Internetseiten nach Hilfe gesucht haben und verständigte schließlich einen Skiverleih in der Nähe des Unglücksortes. Nach einigen Angaben zum genauen Unfallort traf eine halbe Stunde nach dem Absturz ein erster Rettungstrupp bei den Verunglückten ein. Mittels Tau konnten die Verletzten geborgen und mit Rettungshubschraubern in umliegende Spitäler eingeliefert werden.
Schock-Anruf bei Mutter
Kurz nach dem Notruf soll die 19-Jährige ihre Mutter per Videoanruf kontaktiert haben – für die Frau, die sich zum Unfallzeitpunkt in Dänemark befand, ein absoluter Schockmoment. "Sie hat mich per Facetime kontaktiert, als ihr Vater - also mein Ex-Mann - vom Hubschrauber abgeholt worden war und sie wartete. Zu diesem Zeitpunkt war mein Sohn auch etwas wach geworden, daher war es schrecklich, zu Hause zu sitzen und nichts tun zu können", wird die Mutter in dänischen Medien zitiert.
Laut einem Bericht der "Krone" soll die Mutter mittlerweile zu ihren verletzten Kindern nach Österreich gereist sein. In einem Facebook-Posting informierte die Dänin Freunde und Bekannte über das tragische Unglück.