Gold-Heldin Vadlau: "Habe genauso Spaß mit Männern"

In Marseille segelte Lara Vadlau gemeinsam mit Lukas Mähr in der 470er-Klasse zum Olympiasieg. Österreichs Sport-Heldin kehrte mit Gold um den Hals von den Sommerspielen aus Paris zurück.

Schon direkt nach der Krönung ihrer Karriere hatte Vadlau vergangene Woche das überraschende Liebes-Aus mit Bayern-Star Lea Schüller öffentlich gemacht. In "Frühstück bei mir" mit Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl nennt Vadlau nun Details.

Warum Schüller Beziehung beendete

Vadlau packt über die Beziehung und ihr Ende aus: "Lea und ich haben uns 2019 kennengelernt. Ich habe bei ihr in München gewohnt und sie hat mein Studienleben miterlebt. Als ich gesagt habe, ich möchte wieder segeln, hat sie mich toll unterstützt."

Die 30-Jährige hatte ihre Segelkarriere unterbrochen, um Medizin zu studieren. Vadlau weiter: "Aber dann wurde es schwierig. Wir waren wieder zwei Profi-Sportlerinnen und viel unterwegs. Wir haben uns zwei oder drei Tage im Monat gesehen und oft, wenn ich nach Hause gekommen bin, war sie unterwegs. Irgendwann ist der Moment gekommen, da hat sie gesagt, sie kann nicht mehr, weil sie leidet so sehr darunter, dass wir uns nie sehen - und immer wenn ich die Koffer wieder packe, ist es für sie wie eine Trennung. Sie hat gesagt, das schafft sie nicht mehr und sie möchte mich so gut es geht unterstützen und mir nicht im Weg stehen beim Erreichen meines Zieles."

Vadlau erinnert sich an das ernste Gespräch mit Schüller: "Sie hat gesagt, es ist besser, wenn wir uns nicht im Weg stehen, wenn wir beide uns auf unseren Sport konzentrieren und unsere Kräfte bündeln. Deshalb ist es zur Entscheidung gekommen, dass wir erst mal getrennte Wege gehen. Das ist natürlich superschade, aber es ist so, wie es ist."

Nach viereinhalb Jahren Beziehung war im November 2023 Schluss. Erst in den Stunden des größten sportlichen Erfolges erfuhren auch die Fans vom Liebes-Aus der beiden Ausnahme-Sportlerinnen. Zuvor hatte das ehemalige Paar die Follower auf Instagram stets mit Einblicken ins gemeinsame Liebesleben versorgt. Die Postings sind nach wie vor auf dem Instagram-Kanal der frischgebackenen Olympiasiegerin einsehbar, die Erinnerungen werden also trotz der Trennung auch auf dem offenen Profil weiter festgehalten.

Warum die Trennung lange geheim geblieben sei? Vadlau: "Weil es uns wichtig war, dass wir den sportlichen Fokus vertreten und nicht über unser Privatleben geschrieben wird."

Auf Stöckls Frage nach einem möglichen Liebes-Comeback entgegnet die Seglerin: "Irgendwann lebt man sich auseinander, wenn die Zeit so knapp wird und man nicht mehr den gemeinsamen Weg geht. Das ist unfassbar schade, weil wir sicherlich in den Augen vieler das Traumpaar schlechthin waren. Wir waren auch beide stolz darauf. Im Moment haben wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt. Jetzt ist es einmal komplett erledigt, aber du kannst die Zukunft nicht vorhersehen. Wir sind jetzt gut befreundet und wünschen dem anderen alles erdenklich Gute."

Darum kein "Coming-out"

Vadlau spricht außerdem offen über ihre Sexualität: "Ich würde mich nicht als homosexuell bezeichnen, ich habe genauso Spaß mit Männern. Bei mir geht es um den Menschen. Wenn mich ein Mensch besonders beeindruckt und fasziniert, möchte ich mehr Zeit mit diesem Menschen verbringen. Für mich hat es deshalb auch nie einen Grund für ein Coming-out gegeben, weil mir schon früh beigebracht wurde: 'Zieh dein Leben durch, es ist komplett egal, was die anderen denken. Hauptsache, du kannst dich in den Spiegel schauen.' Deshalb bin ich immer mit stolzer Brust durch die Straßen gelaufen, denn es gab nie einen Grund, sich zu verstecken."