Ozeane erwärmen sich weiter
Globale Wassertemperaturen auf Rekordniveau
Die mittlere globale Meeresoberflächentemperatur liegt seit knapp einem Jahr durchgehend auf Rekordniveau.
Der Februar lag mit einer durchschnittlichen globalen Temperatur von 13,54 Grad weltweit um 0,81 Grad über dem Mittelwert von 1991 bis 2020 und um 0,12 Grad über dem bisherigen Februarrekord aus dem Jahr 2016. Somit war der Februar der neunte Monat in Folge mit einer globalen Rekordtemperatur für den jeweiligen Monat.
Temperaturabweichungen im Februar 2024
Rekordniveau bei Wassertemperaturen
Die durchschnittliche globale Meeresoberflächentemperatur im Februar 2024 im Bereich von 60°S bis 60°N lag bei 21,06 Grad, was auf Monatsbasis einem neuen Rekord entspricht. Der bisherige Rekord stammte aus dem August 2023 mit einem Wert von 20,98 Grad. Die durchschnittliche tägliche Meeresoberflächentemperatur erreichte am Ende des Monats zudem einen neuen absoluten Höchststand von 21,09 Grad. Mit Ende dieses Monats werden die Wassertemperaturen seit exakt einem Jahr durchgehend auf Rekordniveau liegen (seit Ende März 2023).
El Niño ist bald vorbei
Wie "uwz.at" berichtet, gehört der zyklische Wechsel zwischen El Niño und seiner kalten Schwester La Niña (ENSO bzw. El Niño Southern Oscillation) zu den bekanntesten Klimaphänomenen der Erde. Die Temperaturverhältnisse an der Meeresoberfläche im äquatorialen Pazifik haben nicht nur vor Ort große Auswirkungen auf die Wetterdynamik, sondern über Telekonnektion auch in etlichen anderen Regionen der Welt. Die aktuelle El-Niño-Phase im tropischen Pazifik hat im Sommer 2023 begonnen und im Frühwinter ihren Höhepunkt erreicht. Die langfristigen Prognosemodelle für El Niño deuten nun auf eine rasche Abschwächung hin und ab dem Sommer ist ein Übergang zu La Niña wahrscheinlich.
El Niño ist nicht alleine schuld
Vergleichsweise kleinen, natürlichen Schwankungen wie ENSO überlagern den vom Menschen gemachten Klimawandel. Globale Rekordtemperaturen sind vor allem in El-Niño-Jahren besonders wahrscheinlich, so extrem wie das "Super-El-Niño" Jahr 2015/16 war das Ergebnis aber nicht. Die globalen Rekordtemperaturen lassen sich aktuell also nicht allein auf El Niño zurückführen.
Tatsächlich sind die Wassertemperaturen in den äquatorialen Regionen derzeit recht verbreitet stark überdurchschnittlich. Auch der Nordatlantik ist im Flächenmittel seit mittlerweile einem ganzen Jahr rekordwarm, wobei es in den tropischen Gebieten sowie zwischen den Arozren und den Kanaren die größten Abweichungen zu verzeichnen sind. Mit dem Zusammenspiel von El-Niña sind hier auch eine stärkere Hurricansaison zu erwarten.