Wiener Forschungsteam

Gleicher Spermien-Mechanismus bei Menschen und Fischen

Spermien öffnen Eizellen speziesübergreifend mit gleichem Schlüssel. Bestehend aus drei Teilen ist er bei Menschen, Mäusen und Fischen gleich.

Kerstin Neulinger
Gleicher Spermien-Mechanismus bei Menschen und Fischen
Menschen, Fische und Mäuse haben bei Spermien den selben Mechanismus.
Science Photo Library / picturedesk.com

Männliche Spermien eröffnen sich den Weg in weibliche Eizellen mit einem universell gebräuchlichen Schlüssel, bestehend aus drei gleichen Teilen. Diese sind bei Menschen, Mäusen und Fischen gleich. Das berichtet ein Wiener Forschungsteam nun und publizierte die Studie im Fachmagazin "Cell" und stellte in einer Aussendung der APA Science die Erkenntnisse mit.

Schloss zur Eizelle unterschiedlich

Das Schloss auf der Eizelle, zu dem er passt, entwickelt sich aber bei Fischen und Säugetieren anders. Wenn der Schlüssel aufgesperrt ist, findet eine Verschmelzung der Zellen statt und bilden mit dem Erbgut von beiden einen Nachkommen.

Künstliche Intelligenz bringt Erkenntnisse

Andrea Pauli vom Forschungsinstitut für Molekulare Patholigie in Wien sucht mit AlphaFold (künstliche Intelligenz) nach Eiweißstoffen an der Oberfläche von Spermien, die den Erstkontakt mit Eizellen herstellen könnten. So teilte das Programm dem Forschungsteam mit, dass zwei bekannte Kontaktvermittler, die Fruchtbarkeitsfaktoren "Izumo1" und "Space6", mit einem unbeachteten Faktor "Tmem81" kooperieren.

Ähnlichkeit aufgrund der Entwicklungsgeschichte

In einer Aussendung erklärt die Forscherin: "Diese drei Eiweißstoffe bilden auf den Spermien einen Schlüssel, der die Eizelle aufschließt, er besteht immer aus den gleichen Teilen". Weiters sagt sie: "Während die Eizellen dort unterschiedliche Schlösser haben." Diese sind bei Fischen der Eiweißstoff "Bouncer", bedeutet Übersetzt aus dem Englischen "Türsteher" und bei Säugetieren der Eiweißstoff "Juno", das wurde so benannt nach der römischen Fruchtbarkeitsgöttin.

Die Ähnlichkeit bzw. teilweise sogar die Identität dieses Prinzips über viele Spezies hinweg zeige wie altbewährt dieser Mechanismus aus der Entwicklungsgeschichte sein muss, so die Schlussfolgerung der Aussendung.

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    Linz AG / fotokerschi.at

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Wiener Forschungsteam hat entdeckt, dass Spermien bei Menschen, Mäusen und Fischen einen identischen dreiteiligen Schlüssel verwenden, um Eizellen zu öffnen, obwohl die Schlösser auf den Eizellen unterschiedlich sind
    • Diese Erkenntnisse, die auf der Zusammenarbeit von bekannten Fruchtbarkeitsfaktoren und einem bisher unbeachteten Faktor basieren, wurden im Fachmagazin "Cell"
    KN
    Akt.